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OIL/Brent-Ölpreis steigt weiter – Lage in Nordafrika und Dollar-Schwäche

NEW YORK/LONDON/WIEN (awp international) – Ausgehend von einem hohen Niveau haben sich die Ölpreise am Mittwoch uneinheitlich entwickelt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai kostete zuletzt 122,41 US-Dollar. Das waren 19 Cent mehr als am Dienstag. Im späten Vormittagshandel kostete ein Fass Brent-Öl zeitweise sogar 123 Dollar. Für den Preisanstieg bei Brent sind laut Commerzbank vor allem die Spannungen in Nordafrika verantwortlich. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank dagegen um 21 Cent auf 108,13 Dollar, was die Rohstoffexperten der Commerzbank mit der weiterhin entspannten Angebotssituation in den USA erklären.
Vom Krieg in Libyen und den verschobenen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im grössten afrikanischen Ölförderland Nigeria erhielten die Ölpreise Unterstützung, kommentierten die Experten von IG Markets. Händler verwiesen ausserdem auf den gesunkenen US-Dollar als Stütze. Eine schwächere US-Währung macht Rohöl für Anleger aus anderen Währungsräumen günstiger. Dies treibt die Nachfrage.
Nach Einschätzung der Experten von IG Markets hält jedoch die Leitzinserhöhung in China Potenzial für einen Kursrückgang bereit. Am heutigen Mittwoch tritt eine Zinserhöhung in Kraft, die die Notenbank Chinas am Dienstag bekanntgegeben hatte. Es ist die zweite Erhöhung in diesem Jahr und die vierte im aktuellen Straffungszyklus.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) zog unterdessen weiter an. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel (159 Liter) am Dienstag im Durchschnitt 116,60 US-Dollar. Das waren 1,53 Dollar mehr als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells./ajx/jsl

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