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OIL/Ölpreise unter Druck – Neue Regulierungen in Deutschland belasten

NEW YORK/LONDON/WIEN (awp international) – Die Ölpreis sind am Mittwoch belastet durch neue Regulierungen der deutschen Regierung stark gefallen. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) rutschte auf 68,40 US-Dollar. Das sind 1,01 Dollar weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Zwischenzeitlich fiel der WTI-Preis am Mittwoch mit 67,90 Dollar auf den niedrigsten Stand seit 7 1/2 Monaten. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent fiel um 70 Cent auf 73,73 Dollar.
Händler machten vor allem die Entscheidung zum Verbot von ungedeckten Leerverkäufen auf europäische Staatsanleihen in Deutschland für den Kursrutsch verantwortlich. Die Märkte seien sehr verunsichert und mieden Risiken. Der überraschende Alleingang der deutschen Finanzaufsicht habe zu einem kräftigen Anstieg des Dollars geführt und die Rohstoffpreise weiter unter Druck gebracht, schreibt die Commerzbank in einem Kommentar. Vor der Entscheidung am Dienstag hatte der US-Ölpreis noch über der Marke von 72 Dollar gelegen.
Die zuletzt aufkommende Diskussion über preisstützende Massnahmen durch die OPEC sind laut Commerzbank unglaubwürdig. Die derzeitigen offiziellen Förderquoten würden von den OPEC-Mitgliedern deutlich übertroffen. Zudem sei der Ölpreis vor allem durch die Finanzmärkte getrieben und nicht durch Angebot und Nachfrage. Am Nachmittag werden noch die wöchentlichen Rohöllagerbestände in den USA veröffentlicht.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist erneut gesunken. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel (159 Liter) am Dienstag im Durchschnitt 72,77 US-Dollar. Das waren 0,48 Dollar weniger als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells./js/jkr

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