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OIL/Preise deutlich gefallen – Griechenlandkrise bremst Risikofreude

NEW YORK/LONDON/WIEN (awp international) – Die Ölpreise sind am Montag nach einem enttäuschenden Verlauf des Treffens der Euro-Finanzminister und der Sorge vor einem Abflauen der Weltwirtschaft kräftig gesunken. Im Mittagshandel verlor ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 1,43 US-Dollar auf 111,78 Dollar. Der Preis für ein Fass Rohöl der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) sank um 1,17 Dollar auf 92,23 Dollar.
An den Rohstoffmärkten wachse die Sorge vor einer weiteren Zuspitzung der Schuldenkrise in der Eurozone, hiess es von Händlern. Die Hoffnung auf eine schnelle Lösung der Griechenlandkrise habe sich nicht erfüllt. Die Investoren müssen sich auf ein zähes Ringen für eine Rettung Griechenlands vor der Staatspleite einstellen und das habe der Risikofreude der Anleger an den Ölmärkten einen Dämpfer versetzt.
Die Griechenland-Krise habe zu einer gestiegenen Risikoaversion geführt, kommentierten Experten der Commerzbank. Allerdings gebe es aus Japan auch Meldungen, die den Ölpreis zuletzt etwas gestützt haben. Das drittgrösste Ölverbauchsland der Welt habe zuletzt deutlich mehr Rohöl an den Weltmärkten aufgekauft. Im Zuge der schlimmsten Erdbeben- und Tsunamiekatastrophe in der Geschichte des Landes seien immer noch knapp zwei Drittel der Kernenergie-Kapazitäten Japans ausser Betrieb. Das Land benötige daher einen deutlich höheren Anteil an fossilen Energieträgern zum Stromerzeugung.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist ebenfalls deutlich gesunken. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel am Freitag im Durchschnitt 107,51 US-Dollar. Das waren 2,04 Dollar weniger als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells./jkr/jsl

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