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Pfizer profitiert von Wyeth-Übernahme – Gewinn steigt (AF)

NEW YORK (awp international) – Der weltgrösste Pharmakonzern Pfizer hat im zweiten Quartal von der Milliardenübernahme des Konkurrenten Wyeth profitiert und mit seinem Gewinnanstieg die Erwartungen der Wall Street übertroffen. “Wir kommen bei der Integration von Wyeth gut voran”, wird Unternehmenschef Jeff Kindler in der Mitteilung vom Dienstag zitiert. Der Überschuss kletterte um 9 Prozent auf 2,475 Milliarden Dollar, wie der Branchenprimus am Firmensitz in New York mitteilte. Finanzvorstand Frank D’Amelio bekräftigte die Erwartungen für das laufende Jahr wie auch für 2012. Zudem will Pfizer in den Schwellenländern – allen voran China – in Zukunft kräftig expandieren. Pfizer-Titel waren gesucht und verteuerten sich vor Börseneröffnung in den USA um mehr als 3 Prozent.
Vor Sonderposten stieg der Gewinn unter dem Strich um 53 Prozent auf fast 5 Milliarden Dollar. Pro Aktie war dies ein Anstieg von 0,48 auf 0,62 Dollar. Analysten hatten lediglich mit 0,52 US-Dollar gerechnet. Im ersten Quartal war der Gewinn noch um 26 Prozent eingebrochen. Beim Umsatz stand mit 17,327 Milliarden Dollar (VJ: 10,98) wegen Wyeth ein kräftiges Plus von 58 Prozent in der Bilanz. Pfizer hatte die 68-Milliarden-schwere Übernahme des Konkurrenten im Oktober 2009 abgeschlossen und deutliche Kosteneinsparungen mit Stellenstreichungen angekündigt. Mit den Sparbemühungen sei Pfizer im Plan: Bis Ende 2012 will der Konzern im Zuge der Integration vier bis fünf Milliarden Dollar an Kostensenkungen realisieren.
PFIZER BEKRÄFTIGT ERWARTUNGEN
Pfizer hatte mit der Übernahme auf den bevorstehenden Patentablauf des Blutfettsenkers Lipitor reagiert und sein Produktportfolio unter anderem um eine aussichtsreiche, margenträchtige Impfstoffsparte und Biotech-Know-How erweitert. Im zweiten Quartal wies der Hersteller der Potenzpille Viagra 886 Millionen Dollar für Restrukturierungsmassnahmen aus. Auf Produktseite spülte Lipitor dem Pharmariesen im zweiten Quartal 2,813 Milliarden Dollar – oder ein Plus von 5 Prozent in die Kassen. 2011 verliert das Mittel sein lukratives Patent. Lipitor war 2009 ungeachtet eines Umsatzrückgangs auf 11,4 Milliarden Dollar das umsatzstärkste Medikament weltweit.
Für das laufende Geschäftsjahr peilt Unternehmenschef Jeff Kindler einen Umsatz von 67 bis 69 Milliarden Dollar an, während das Ergebnis pro Aktie vor Sonderposten 2,10 bis 2,20 Dollar betragen soll. Damit bestätigte Pfizer seine Ziele für 2010. Analysten rechnen im Schnitt mit einem Anstieg auf 2,16 US-Cent je Aktie und beim Umsatz mit 67,30 Milliarden Dollar. 2009 war das Ergebnis pro Aktie vor Sonderposten von 2,42 Dollar im Vorjahr auf 2,02 Dollar gefallen. Wegen des Patentverlustes für Lipitor wird der Umsatz 2012 nach den derzeitigen Erwartungen wieder zurückgehen. Kindler sagt 65,2 bis 67,7 Milliarden Dollar voraus./ep/tw

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