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POLITIK/Syrien: Truppen rücken auf Maarat al-Numan vor

DAMASKUS/KAIRO (awp international) – Nach dem Sturm auf die Kleinstadt Dschisr al-Schogur haben syrische Truppen am Dienstag ihre Offensive in der nordwestlichen Provinz Idlib fortgesetzt. Dutzende Panzer rückten nach Angaben der Opposition auf die südlich gelegene Stadt Maarat al-Numan vor. Am Vortag hatten die Sicherheitskräfte ihre Strafexpedition in Dschisr al-Schogur weitgehend abgeschlossen. Zahlreiche Bürger seien verhaftet, berichteten Regimegegner. Die Behörden präsentierten ein Massengrab, aus dem zwölf Leichen geborgen wurden.
Es handele sich um die sterblichen Überreste von Polizisten und Soldaten. Nach Darstellung der staatlichen Medien wurden sie von “bewaffneten Banden” getötet. Hintergrund der gross angelegten Militäraktion in der Provinz Idlib ist nach Angaben von Oppositionellen jedoch eine Meuterei innerhalb der Regierungstruppen. Aktivisten aus Dschisr al-Schogur berichteten, dass es dort vor zehn Tagen eine Schiesserei unter Sicherheitskräften gegeben habe. Ein Teil der Opfer sei offenbar in dem nunmehr präsentierten Massengrab verscharrt worden.
Die Militäroffensive hat zu einem grossen Flüchtlingsstrom in die benachbarte Türkei geführt. Nach türkischen Angaben vom Montag trafen 7.000 Syrer in den vom türkischen Roten Halbmond errichteten Lagern im Grenzgebiet ein. In der Nacht zum Dienstag überquerten weitere 2.000 Menschen die Grenze, berichtete eine dpa-Reporterin aus dem Grenzgebiet unter Berufung auf Hilfskräfte./nes/abc/gm/DP/dc

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