Visumspflicht für drei Balkanstaaten fällt
Die Bürger Serbiens, Mazedoniens und Montenegros können ab dem 19. Dezember für maximal 90 Tage ohne Visum in die Europäische Union einreisen. Der Visa- Verzicht der EU gilt auch für die Schweiz, weil sie zum Schengenraum gehört.
Den Entscheid haben die Innenminister der 27 EU-Staaten am Montag in Brüssel gefällt. Ebenso wie die Schweiz betrifft der Verzicht auch die Nicht-EU-Staaten Island und Norwegen.
Justizministerin Eveline Widmer-Schlumpf, die sich aus Anlass des gemischten Schengenausschusses in Brüssel aufhielt, räumte ein, dass der Entscheid «vielleicht psychologisch etwas schwierig zu kommunizieren sein werde». Allerdings handle es sich ja um Tourismus-Visa. Die Leute kämen nicht zum Arbeiten in die Schweiz und «müssen wieder gehen».
Der Berliner Innensenator Ehrhart Körting hielt dazu fest, dass es bei aller Visabefreiung wichtig sei, illegale Migrationsströme und Kriminalitätswanderungen zu verhindern.
Die Bürger Serbiens, Mazedoniens und Montenegros genossen vor dem Zerfall
Jugoslawiens visumfreies Reisen in der EU. Nach dem Ende Jugoslawiens 1991 wurde für die sechs Staaten die Visumpflicht eingeführt.
Für Slowenien wurde sie als erstes EU-Mitglied als erste Republik des früheren Jugoslawiens aufgehoben, danach für Kroatien.
Noch keine Einreise ohne Visa gibt es für Bürger aus Bosnien-Herzegowina und Albanien. Diese beiden Länder hätten die Voraussetzungen noch nicht erfüllt, hiess es.
swissinfo.ch und Agenturen
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