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PRESSE/Derby Cycle will Anfang Februar an die Börse

HAMBURG (awp international) – Der grösste deutsche Fahrradhersteller Derby Cycle will einem Bericht zufolge bereits Anfang Februar an die Börse. Das Unternehmen plane seinen Börsengang (IPO) für Freitag, den 4. Februar, erfuhr die “Financial Times Deutschland” (“FTD”/Dienstagsausgabe) aus informierten Kreisen. Die begleitenden Banken werben demnach seit Donnerstag bei Investoren. Das Unternehmen habe dafür Equinet, BHF-Bank und M.M. Warburg ausgewählt. Am 24. Januar solle der Börsenprospekt veröffentlicht werden, sagten Insider der Zeitung.
Dann steht auch die Spanne für den geplanten Emissionspreis fest. Der Vorstand gehe dann auf “Roadshow”, die Vorstellungsreise bei Investoren. Zwei Tage vor dem IPO, am 2. Februar, solle der Ausgabepreis festgesetzt werden. Derby habe einen Kommentar abgelehnt, hiess es in dem Bericht. Der Derby-Finanzvorstand Uwe Bögershausen hatte in der vergangenen Woche der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX gesagt, dass der Fahrradhersteller im ersten Quartal an die Börse gehen will.
Mit den Einnahmen will Derby Cycle sein internationales Wachstum und den Ausbau des Geschäfts mit elektronischen Rädern finanzieren, sagte Bögershausen. Zum möglichen Emissionserlös und den weiteren Details des Börsengangs wollte der Vorstand keine Angaben machen. Das Unternehmen will gleich im Prime Standard starten und sich den damit im Vergleich zum Entry Standard höheren Transparenzregeln unterwerfen.
In dem Bericht der “Financial Times Deutschland” wird unter Berufung auf eine BHF-Studie ein Unternehmenswert von knapp 100 Millionen Euro bis 145 Millionen Euro als Grundlage für den geplanten Börsengang gennant. Den Erlös aus dem Börsengang wollen grösstenteils die Alteigner einstreichen, wie es weiter hiesst. Jedoch sei im Zuge des IPO eine Kapitalerhöhung geplant.
Die BHF schätze den Erlös aus einer Kapitalerhöung auf 18 Millionen Euro. Sie verbleiben dem Unternehmen für die erklärte Strategie, das Auslandsgeschäft sowie das Geschäft mit Elektrorädern auszubauen.
Das Unternehmen hat im vergangenen Geschäftsjahr 2009/10 (30. September) zu Ende ging, gut 173 Millionen Euro umgesetzt. Vor Zinsen und Steuern (EBIT) erwirtschaftete es einen Gewinn von 12,2 Millionen Euro. Das Unternehmen gehört zu 85 Prozent der Frankfurter Beteiligungsgesellschaft Finatem, die seit gut fünf Jahren bei Derby Cycle engagiert ist. 15 Prozent sind in den Händen des Managements.
Der Finanzinvestor Finatem, der 2005 den Fahrradhersteller von der britischen Raleigh-Gruppe übernommen, woll esin komplettes Paket abgeben. Die Unternehmensspitze um Vorstandschef Mathias Seidler wolle mit neun Prozent beteiligt bleiben, schrieb die “FTD” unter Berufung auf BHF-Unterlagen./zb/he

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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