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PRESSE/Deutsche Bank will in Italien zukaufen – Kreise: ‘Nicht aktuell’

DÜSSELDORF (awp international) – Die Deutsche Bank setzt nach einem Pressebericht ihre Einkaufstour im Privat- und Firmenkundengeschäft fort. Deutschlands grösstes Geldhaus zeige Interesse an Filialen der italienischen Bank Monte dei Paschi di Siena, berichtete das “Handelsblatt” am Dienstag unter Berufung auf Finanzkreise. Einen Preis nannte die Zeitung nicht. Ursprünglich hätten die Italiener 1 Milliarde Euro haben wollen, hiess es, die Gebote lägen aber weit davon entfernt.
“Die Spekulationen, dass sich die Deutsche Bank die Filialen anschaut, kursieren schon länger in der Branche”, erfuhr die Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX aus Finanzkreisen. “Aktuell gibt es aber keine Anzeichen für eine Konkretisierung.” Ein Sprecher des Frankfurter Instituts wollte die Informationen nicht kommentieren.
Die toskanische Bank Monte dei Paschi di Siena muss sich aus kartellrechtlichen Gründen von bis zu 150 Standorten trennen. Sie hatte vor zwei Jahren den heimischen Rivalen Antonveneta übernommen. Bislang hatte sich nur die britische Barclays aus der Deckung gewagt und Interesse an den Filialen angemeldet. In Medien tauchte zwischenzeitlich auch die italienische Intesa SanPaolo als möglicher Käufer auf.
Die Deutsche Bank würde mit dem Zukauf ihr eigenes Filialnetz in Italien kräftig ausbauen. Derzeit ist sie an mehr als 260 Standorten vertreten. Es wäre der neueste Coup in einer ganzen Reihe von Übernahmen: Das deutsche Privatkundengeschäft hat der Branchenprimus mit der Norisbank, der Berliner Bank und der Postbank gestärkt. Momentan buhlen die Frankfurter um die Vermögensverwaltung der angeschlagenen Privatbank Sal. Oppenheim und um das Firmenkundengeschäft von ABN Amro in den Niederlanden./das/nl/wiz

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