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PRESSE/Ems-CEO: “Bereiten uns schon auf die nächste Krise vor”

Zürich (awp/sda) – Ems-Chefin Magdalena Martullo-Blocher bereitet ihre Firma bereits auf den nächsten Abschwung vor. “Noch haben wir Hochkonjunktur. Wir bereiten uns aber jetzt schon auf die nächste Krise vor”, sagte sie im Interview mit der “SonntagsZeitung” (Ausgabe 9.1.). In den nächsten Monaten baue das Chemieunternehmen die Produktionskapazitäten noch aus. “Danach werden wir eher wieder zurückhalten sein”, führt sie aus.
Zudem arbeite Ems an flexiblen Arbeitszeitmodellen. “Bei guter Auslastung wollen wir möglichst viel arbeiten, damit wir im nächsten Abschwung besser kompensieren und Kurzarbeit möglichst vermeiden können”, sagt Martullo-Blocher.
Sie attestiert ausserdem im Interview der chinesischen Regierung eine hohe Wirtschafts-Kompetenz. “Man kann sagen, dass China wohl die wirtschaftlich erfolgreichste Regierung der Welt hat – auch wenn sie nicht demokratisch ist”. Die chinesische Führung sei sehr gut informiert und handle äusserst strategisch.
Westliche, demokratisch gewählte Regierungen würden Probleme nicht ansprechen und auch nicht lösen, sagte Blocher-Martullo weiter. Für den Spezialchemiekonzern Ems ist China ein wichtiger Markt.
Die Ems-Chefin will weiter auch Aktionärin bleiben. Auf die Frage, ob sie die Beteiligung ausbauen werde, meinte sie: “Wir bewirtschaften sie, aber grosse Veränderungen sind nicht geplant.”
Blocher-Martullo machte ihre Äusserungen wenige Tage vor der Veröffentlichung einer Firmengeschichte über Ems. Am 14. Januar stellt der Publizist Karl Lüönd sein Buch “Erfolg als Auftrag” vor.
Die Entwicklung von Ems ist eng mit Christoph Blocher, dem Vater der heutigen Konzernchefin und ehemaligen Bundesrat, verknüpft. Der heutige SVP-Stratege gab die Führung des Konzerns nach seiner Wahl in den Bundesrat Ende 2003 ab.
uh

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