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PRESSE/Multimilliardär Li an Eons Stromnetz in Grossbritannien interessiert

LONDON/HONGKONG (awp international) – Der Multimilliardär Li Ka-shing aus Hongkong zeigt einem Pressebericht zufolge Interesse am britischen Stromnetz des Energiekonzerns Eon . Wie die “Sunday Times” berichtete, bietet Li über zwei Investmentfirmen 3,5 Milliarden britische Pfund (4,1 Mrd Euro) für das zweitgrösste Netz in Grossbritannien. Im vergangenen Jahr hatten die Li-Gesellschaften Heung Kong Infrastructure (CKI) und Hongkong Electric bereits für 5,8 Milliarden Pfund das grössere Stromnetz des französischen Stromkonzerns Electricite de France (EdF) in Grossbritannien gekauft.
Der Zeitung zufolge hat Cheung Kong schon 2010 Kontakt zu Eon aufgenommen und lässt sich bei dem Geschäft von der Deutschen Bank beraten. Analysten äusserten sich nicht überrascht über Lis Interesse. Er hatte sein Engagement zuletzt verstärkt auf regulierte Geschäfte ausgedehnt. Li gilt als einer der reichsten Männer der Welt.
Der Eon-Konzern hat bislang nicht offiziell bestätigt, dass er sein britisches Stromnetz veräussern will. Bekannt ist aber, dass der Konzern bis 2013 durch Verkäufe 15 Milliarden Euro einnehmen will. Auf der Verkaufsliste stehen vor allem regulierte Geschäftsteile, also die Strom- und Gasnetze. In diesen Bereichen hält der Konzern die von den Wettbewerbsbehörden gewährten Renditen für zu gering. Mit den Verkaufserlösen will Eon Schulden abbauen und seine internationale Expansion vor allem im Kraftwerksgeschäft finanzieren. Eon hatte bereits im vergangenen Jahr – auch auf Druck der EU-Kommission – sein Höchstspannungsnetz in Deutschland verkauft. Zuletzt wurde das Unternehmen auch sein Gasnetz in Italien los.
Früheren Presseberichten zufolge soll der Konzern bereits mit einer Investmentgesellschaft aus Abu Dhabi, einem kanadischen Pensionsfonds und der australischen Bank Macquarie über das britische Gasnetz gesprochen haben. Das regulierte Netzgeschäft in Europa ist für viele langfristig orientierte Anleger interessant, da es stabile Erträge verspricht. So hat etwa RWE seine Gasfernleitungen in Deutschland an die Macquarie-Gruppe verkauft./RX/enl/stw/wiz

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