PRESSE/Scania-Beteiligung bringt MAN 2010 Sonderdertrag von 357 Millionen Euro

FRANKFURT (awp international) – Der Nutzfahrzeughersteller MAN kann sich einem Pressebericht zufolge dank des Kursanstiegs der Scania-Aktie über einen Sonderertrag in dreistelliger Millionenhöhe freuen. Die Beteiligung an dem schwedischen Konkurrenten habe dem deutschen Konzern im vergangenen Jahr einen ausserordentlichen Ertrag von 357 Millionen Euro gebracht, hiess es in einem Bericht der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” (FAZ/Freitagausgabe). Die 13,35-prozentige Beteiligung, die MAN in den Jahren 2006 und 2007 für 1,4 Milliarden Euro erworben hatte, habe Ende 2010 einen Wert von rund 1,8 Milliarden Euro gehabt.
Die Scania-A-Aktien mit vollem Stimmrecht verteuerten sich in zwölf Monaten um 65 Prozent, die B-Aktien mit einem Zehntel-Stimmrecht um 68 Prozent. Ein MAN-Sprecher kommentierte auf FAZ-Anfrage keine Details, bestätigte die Informationen aber indirekt. “Gemäss den internationalen Rechnungslegungsvorschriften sind wir angehalten, unter anderem auch aktuelle wirtschaftliche Entwicklungen bei der Bewertung unserer Beteiligungen zu berücksichtigen.” Somit sei eine “Wertaufholung” der Scania-Beteiligung nicht ausgeschlossen, sagte er.
Der Buchgewinn wird nicht liquiditätswirksam sein und gleicht nur die Wertminderung aus, die der Konzern im Geschäftsjahr 2009 vorgenommen hatte. Das führte damals zu einer erheblichen Ergebnisbelastung. Damals wurden 357 Millionen Euro abgeschrieben. Die Bilanzierungsregeln schreiben vor, dass eine Anpassung der Werte maximal nur in der Höhe erfolgen darf, in der sie ein Jahr zuvor vorgenommen wurde. Daher sind mehr als die 357 Millionen Euro nicht möglich.
Somit werde nur ein Teil des tatsächlichen Wertzuwachses des vergangenen Jahres verbucht. Auf aktuellem Kursstand schlummern dem Bericht beachtliche “stille Reserven” von mehr als 400 Millionen Euro aus der Scania-Beteiligung./zb/tw