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PRESSE/Swissquote-CEO: Wollen H1 wiederholen – Hypothekargeschäft im Blick

Zürich (awp) – Die Online-Bank Swissquote setzt für die zweite Hälfte des Geschäftsjahres 2010 auf eine Fortsetzung des Trends der ersten sechs Monate. “Wir wollen das erste Halbjahr wiederholen, also einen Umsatz von 100 Mio CHF und einen Reingewinn von 26 bis 30 Mio CHF ausweisen”, sagte Swissquote-CEO Marc Bürki gegenüber der Handelszeitung (HaZ, Ausgabe 18.08.10) zu den Gesamtjahreszielen. Zwar sei bekannt, dass sich die Handelsaktivität im Herbst verbessere, Swissquote bleibe aber bei der Prognose vorsichtig.
Im kürzlich lancierten Segment ePrivate Banking habe sich das Unternehmen keine Ziele beim Neugeld gesetzt, sagte der Firmenchef. Ingesamt will die Online-Bank weiterhin einen Neugeldzuflusses von 1,2 Mrd CHF erreichen. Die Zahl potenzieller Kunden beim ePrivate Banking veranschlagt der CEO auf rund 1 Mio in der Schweiz, davon spreche Swissquote mit den derzeitigen Dienstleistungen rund 40% an. “Bis in drei Jahren ist rund die Hälfte davon bei uns”, betonte Bürki. ePrivate Banking sei derzeit ein reines Aktien-Allokationstool. Es werde aber sicher noch mehr kommen, etwa Obligationen, so der CEO.
Mit Blick auf die mittelfristigen Ziele erklärte Bürki, derzeit erziele Swissquote im Fremdwährungsgeschäft rund 10 Mrd CHF Umsatz pro Monat und verdiene damit etwa 1 Mio CHF monatlich. “In den nächsten drei Jahren wollen wir das Handelsvolumen verfünffachen. Also müssten wir alleine mit dem Forex-Geschäft 60 Mio CHF jährlich erzielen”, sagte er. Beim Trading sollte Swissquote mit einem durchschnittlichen Depot von 45’000 CHF rund 2% verdienen. Das mache 900 CHF pro Kunde, also 200 CHF mehr als jetzt.
Das Hypothekargeschäft ist bei Swissquote Thema und das elektronische Grundbuch könnte laut Bürki neue Möglichkeiten eröffnen. “Wenn wir das Sparsegment ausbauen wollen, brauchen wir als Ausgleich auch etwas auf der Aktivseite der Bilanz. Die Sparkonti wie bisher mit Obligationen zu finanzieren, genügt auf Dauer nicht”, führte der CEO aus.
Bürki erwartet, dass neben der Bank Wegelin noch weitere Privatbanken ins Geschäft mit dem Internet einsteigen werden. “Viele Privatbanken sind an vergleichbaren Modellen interessiert. Es ist ganz klar, dass dort neue Konkurrenten für uns entstehen”, sagte er. So suche der Finanzplatz nach der Krise nach neuen Lösungen. “Die Technologien werden zudem immer leichter zugänglich und der elektronische Weg ist dabei unumgänglich”, sagt er. Bei den Privatkunden gebe es einen Generationenwechsel. “Jüngere Kunden sind komplett Internet-affin. In zwei bis drei Jahren werden alle Banken über mobile Geräte zugänglich sein”, betonte er. Attacken auf sein Geschäftsmodell sei der Marktführer aber bereit zu parieren, so Bürki. “Wir werden bei neuen Technologien noch schneller sein.”
Vorerst auf Eis gelegt wird das Auslandengagement. So sei eine Auslandexpansion kostspielig. “Wir haben viele Wachstumsmöglichkeiten in der Schweiz und werden uns vorerst auf den Heimmarkt konzentrieren”, sagt der Swissquote-CEO. Im Ausland eine neue Bank mit einer eigenen Banklizenz aufzubauen, will Swissquote nicht. “Das ist nicht mehr unser Ziel”, sagte Bürki.
cc/uh

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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