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PRESSE/ThyssenKrupp-Verlust grösser als erwartet – Dividende wackelt

DÜSSELDORF (awp international) – Der grösste deutsche Stahlkonzern ThyssenKrupp hat das im September zu Ende gegangene Geschäftsjahr übereinstimmenden Presseberichten zufolge wesentlich schlechter abgeschlossen als bislang befürchtet und streicht nun möglicherweise die Dividende. Darüber werde der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 26. November beraten, schrieb die “Rheinische Post” am Donnerstag auf ihrer Internetseite unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. Bislang hatte die Alfried-Krupp-Stiftung als Hauptaktionär von ThyssenKrupp stets auf der Zahlung einer Dividende bestanden.
Zuvor hatte das “Manager-Magazin” in seinem Onlinenagebot gemeldet, dass der Konzern statt eines zuletzt erwarteten Vorsteuerverlustes von 2 nun 2,4 Milliarden Euro verkraften müsse. Laut “Rheinischer Post” sollen es exakt 2,363 Milliarden Euro sein. ThyssenKrupp wollte unter Verweis auf die Schweigeperiode vor der Veröffentlichung der Bilanz am 27. November die Meldungen nicht kommentieren. Die Aktien hielten sich dennoch wacker und legten am späten Nachmittag um nur leicht unterdurchschnittliche 0,38 Prozent auf 23,79 Euro zu.
Knapp 800 Millionen Euro des Fehlbetrags stammen laut “Manager-Magazin” aus dem eigentlichen operativen Geschäft. Verluste von insgesamt 1,7 Milliarden Euro werde der Konzern voraussichtlich als Einmaleffekt ausweisen. Darin seien Abschreibungen enthalten, etwa auf Lagerbestände und die viel teurer als geplanten Werke in den USA und Brasilien. Allein mehr als 500 Millionen Euro Vermögensverlust gingen auf das Konto der griechischen Werft Hellenic Shipyards. Als Prognose hatte das Unternehmen bislang einen Vorsteuerverlust in höherer dreistelliger Millionen-Höhe genannt. Hinzu kämen “erhebliche Belastungen” aus den bei der Zielmarke ausgeklammerten Sonderposten./nl/he

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