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PRESSESCHAU vom Wochenende 43 (24./25. Oktober)

Zürich (awp) – Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:
UBS: Ebenso wie die Credit Suisse (CS) passt die UBS ihre Vergütungsstruktur den Richtlinien an, welche am vergangenen G-20-Gipfel angekündigt wurden. Im Gegensatz zur CS hat die UBS diese aber nicht veröffentlicht, sondern lediglich ins Intranet gestellt, wie die “NZZ am Sonntag” berichtet. Das Schreiben datiere auf den 5. Oktober und erläutere die neuen Spielregeln weniger detailliert, als die CS dies in ihrer Medienmitteilung getan habe, so die Zeitung weiter. Künftig soll demnach der Fixlohn massiv erhöht werden, so dass der variable Teil von Jahr zu Jahr angepasst werden könne und der Gesamtlohn trotzdem noch “marktkonform” bleibe. Weiter würden bei höher bezahlten Mitarbeitern die Boni in einen Cash-Teil, welcher sofort ausbezahlt werde, und einen in Aktien ausgezahlten Teil gesplittet. Der Aktien-Anteil werde dabei Haltefristen unterliegen, welche offenbar drei Jahre betragen dürften, heisst es in dem Artikel weiter. (NZZaS, S. 43)
Synthes: Die Synthes Inc sieht sich mit den vorhandenen flüssigen Mitteln gut positioniert und will seinen Aktionären möglicherweise eine höhere Ausschüttung zukommen lassen. “Der hohe Cash-Bestand ist doch gut”, erklärte Synthes-Verwaltungsratspräsident (VRP) Hansjörg Wyss gegenüber der “Finanz und Wirtschaft”. Allerdings sei die Anhebung der Dividende eine Möglichkeit, die der Verwaltungsrat diskutiere. Zum US-Geschäft sagte Wyss, die Gesundheitsbehörde FDA zeige sich seit Jahren streng, vor allem wenn es um Produkte für die Wirbelsäulenbehandlung gehe. Die Zulassung der künstlichen Bandscheiben Prodisc-L und Prodisc-C habe acht beziehungsweise sieben Jahre benötigt. “In Europa dagegen verläuft die Zulassung viel rascher und unkomplizierter”, so der VRP. Er denke jedoch, dass die europäischen Behörden bald ihre Richtlinien verschärfen würden. Im chinesischen Markt komme Synthes indes gut voran, mit den grössten Wachstumsraten im Konzern. Das Unternehmen baue vor Ort eine Fabrik, aber nicht, um damit den Weltmarkt zu versorgen. “Wir produzieren dort für den chinesischen Markt und ausgesuchte kleinere Länder wie etwa Thailand und Indonesien”, betonte der VRP. In den nächsten zehn Jahren dürfte China den europäischen Markt allerdings nicht überholen. Mit Blick auf seine eigene Zukunft im Unternehmen erklärte Wyss, er wisse noch nicht, wie lange er VRP bleiben werde. Es gebe derzeit keine Notwendigkeit, etwas an der aktuellen Führungsstruktur zu verändern. (FuW, S. 15/17; siehe sep. Meldung)
AFG: AFG-Chef Edgar Oehler tritt den zuletzt aufgekommenen Spekulationen, er wolle die Einführung der Einheitsaktie verschieben, entgegen. Die Einheitsaktie sei unbestritten, erklärte er gegenüber der Zeitung “Sonntag”: “Sie kommt sicher. Aber wir wollen zuerst sicherstellen, dass AFG nicht von Heuschrecken zerhackt wird”, so der Firmenchef. Ebenfalls weiterhin gültig sei das Ziel, bis im Frühling einen neuen Konzernchef zu ernennen. Ein Headhunter habe bereits die ersten Kandidaten unter die Lupe genommen. Der AFG-Verwaltungsrat treffe sich am Montag zu einer ausserordentlichen Sitzung, an der die verschiedenen Themen besprochen würden, bestätigte Oehler gegenüber dem Sonntag. (Sonntag, S. 27; siehe sep. Meldung)
Zehnder: Die Zehnder Group hält sich für das laufende Jahr weiter mit Prognosen zurück. Es bleibt schwierig, verlässliche Prognosen zu machen, erklärte CEO Dominik Berchtold im Gespräch mit der “Finanz und Wirtschaft”. Das laufende Jahr sei sehr anspruchsvoll. Er gehe zudem davon aus, dass 2010 nochmals herausfordernder als das laufende Jahr werde. “Mit einer substanziellen Erholung rechnen wir nicht vor 2011”, wiederholte Berchtold gegenüber der FuW frühere Aussagen. Das Geschäft von Zehnder sei spätzyklisch. Das erste Semester sei im Vergleich zu anderen Bauzulieferern relativ stabil gewesen, entsprechend sei der Rückgang verzögert. Dank der starken Marktposition habe die Gruppe die Preise im laufenden Jahr in wichtigen Märkten erhöhen können. “Das half uns, die Margen zu stabilisieren”, so der CEO weiter. (FuW, S. 1/14; siehe sep. Meldung)
Publigroupe: Das Printmedienvermarktungsgeschäft der Publigroupe SA kämpft weiterhin mit Schwierigkeiten. “In diesem Geschäftsbereich leiden wir analog zu den grossen Verlagshäusern und werden im laufenden Jahr rote Zahlen schreiben”, erklärte Publigroupe VRP und CEO Hans-Peter Rohner gegenüber der “SonntagsZeitung”. Publigroupe werde im Geschäftsbereich Media Sales per Ende 2009 rund 700 Arbeitsplätze weniger haben und damit den Personalbestand um nahezu 40% reduziert haben. Ob auf Konzernebene für das Gesamtjahr 2009 mit einer roten oder schwarzen Null zu rechnen ist, liess Rohner gegenüber der SoZ offen. Auch 2010 werde nach seiner Markteinschätzung für die Branche kaum erfreulicher als 2009 ausfallen, meint der Publigroupe-Chef. Spätestens 2011 dürfte die Gruppe den Aktionären dann aber wieder mehr Freude machen. Falls sich die Lage nicht dramatisch ändere, werde dann mit Sicherheit wieder eine Dividende ausgeschüttet, so das Versprechen. (SoZ, S. 58; siehe sep. Meldung)
Postfinance: Die Postfinance AG ist mit dem Geschäftsverlauf im laufenden Jahr sehr zufrieden. Die Post-Tochter sei auch im Oktober weiter gewachsen. Sofern nichts Aussergewöhnliches passiere, erwartet das Unternehmen für 2009 einen Rekordgewinn, freut sich Postfinance-Chef Jürg Bucher im Gespräche mit der “NZZ am Sonntag”. Seit Anfang 2008 habe sein Unternehmen 300’000 neue Kunden und rund 24 Mrd CHF Kundengelder gewonnen. Mittlerweile betreue Postfinance insgesamt 73 Mrd CHF an Geldern, so Bucher weiter. (NZZaS, S. 45; siehe sep. Meldung)
Rivella: Der Getränkehersteller Rivella rechnet mit einer Umsatzeinbusse von 5% gegenüber dem Vorjahr. Wie Rivella-Chef Franz Rieder gegenüber der Zeitung Sonntag ausführt, habe man letztes Jahr noch von der Aufnahme ins Migros-Sortiment und den Anfangserfolgen von Rivella Gelb profitiert. “Das fehlt uns jetzt”, so Rieder weiter. In der Schweiz könne Rivella jedoch nicht mehr weiter zulegen, weshalb Rieder nun auf die Expansion nach Deutschland hofft: “In Deutschland beliefern wir heute insgesamt 1’400 Restaurants, in München und Stuttgart zählten wir im letzten Jahr etwa 200 und heute rund 600 Gaststätten”. Im kommenden Jahr wolle man nun nach Berlin expandieren, so Rieter weiter. Das Ziel sei, bis Ende 2010 500 Berliner Restaurants zu beliefern. Auch wolle Rivella in den Detailhandel einsteigen. (Sonntag, S. 27)
CH/BR Leuthard: Bundesrätin Doris Leuthard hat diese Woche mit dem chinesischen Handelsminister telefoniert, um Verhandlungen für ein Freihandelsabkommen in Gang zu bringen. Noch in diesem Jahr soll die gemeinsame Machbarkeitsstudie lanciert werden. Sie und ihr chinesischer Amtskollege hätten sich darauf geeinigt, eine Arbeitsgruppe zu beauftragen, um die nötigen Schritte in die Wege zu leiten, sagte die Bundesrätin im Interview mit der “Neuen Luzerner Zeitung” (Samstagsausgabe). Die Chancen, als erstes europäisches Land mit China ein Freihandelsabkommen abzuschliessen, “stehen nicht schlecht”, erklärte Leuthard. Die Volkswirtschaftsministerin ist zu diesem Zweck bereits mehrere Male nach China gereist. (Neue Luzerner Zeitung; siehe sep. Meldung)
dl/ra

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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