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PRESSESCHAU vom Wochenende 22 (04./05. Juni)

Zürich (awp) – Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom vergangenen Wochenende:
ENERGIEPOLITIK: Wenige Tage vor der Sondersession zur Atomdebatte im Nationalrat hat der Wirtschaftsdachverband economiesuisse eine neue Umfrage vorgelegt. Demnach würden 67% der Befragten für einen Atomausstieg stimmen. 65% sind auch bereit, dafür höhere Strompreise zu bezahlen. Fast die Hälfte der 1’005 Befragten nehmen beim Atomausstieg zudem in Kauf, dass die Stromversorgung nicht zu jeder Zeit perfekt funktioniert. Gemäss der Umfrage wünscht sich die Bevölkerung allerdings keine überstürzten Handlungen: 84% der Befragten wollen, dass in Ruhe eine sichere Lösung für eine ausreichende Stromversorgung gefunden wird. (Sonntag, S. 21; siehe auch separate Meldung; )
CREDIT SUISSE: Die Grossbank Credit Suisse (CS) soll durch den Konkurs der US-Bank Lehman Brothers geschädigten eigenen Kunden ein neues Angebot unterbreiten wollen. Gemäss “Tages-Anzeiger” bietet die CS geschädigten Kunden an, ihre kapitalgeschützten Lehman-Produkte an Dritte zu vermitteln. Dazu sollen die Produkte zu grossen Paketen geschnürt werden, für die es einen Markt gebe – allerdings nicht für Kleinanleger. Die Pakete sollen an Hedgefonds oder spezialisierte Investment-Banken veräussert werden. Auf eine Verkaufsprovision soll die CS verzichten. (Tages-Anzeiger, S. 49; siehe auch separate Meldung).
UBS: Bei der UBS hat ein Berater spanische Kunden offenbar im grossen Stil um ihr Geld betrogen. Dabei soll es sich um Beträge in der Grössenordnung von 20 Mio CHF gehandelt haben. Konkrete Zahlen nannte die UBS zwar nicht, bestätigte aber den Bericht der “SonntagsZeitung”, wonach es sich um eine unalltäglich hohe Summe gehandelt habe. “Wir haben im Frühjahr 2010 die Unregelmässigkeiten im Geschäft mit spanischen Kunden entdeckt. Daraufhin haben wir Strafanzeige gegen den Mitarbeitenden eingereicht und diesen entlassen”, bestätigt UBS-Sprecher Christoph Meier gegenüber der SDA. Sämtliche betroffenen Kunden seien entschädigt worden. Ein Ermittlungsverfahren ist im Gang. (SonntagsZeitung, S. 58; siehe auch separate Meldung)
ZFS: Inga Beale, Global Chief Underwriting Officer des General Insurance-Bereichs der ZFS, verlässt das Unternehmen. Beale, die auch Mitglied des Group Management Board ist, geht per Ende Juni. Kommunikationschef Angel Serna bestätigte den Abgang gegenüber der “NZZ am Sonntag”. “Wir haben diesen Mittwoch weltweit allen Zürich-Mitarbeitenden kommuniziert. Inga Beale hat beschlossen, das Unternehmen zu verlassen, um andere Opportunitäten wahrzunehmen.” Ihr Nachfolger werde der Leiter Rückversicherung, Mark Talbot. (NZZ am Sonntag, S. 30)
ORIDION: Oridion-CEO Alan Adler rechnet kurzfristig mit Wachstum aus dem Kapnographie-Geschäft und im Jahr 2012 mit einem signifikanten Zuwachs aus Verträgen mit OEM-Partnern in der Komponentenzulieferung. “Kurzfristig wird sich in unserem Geschäft die Empfehlung von Kapnographie in den sogenannten Standard of Care Guidelines bemerkbar machen”, erklärte Adler im Interview mit der “Finanz und Wirtschaft”. Die OEM-Verträge würden das Wachstum vor allem im Jahr 2012 antreiben. Derweil würden die Margen trotz Investitionen in neue Produkte, in den Verkauf, ins Marketing oder in die Produktion im Jahr 2011 stabil entwickeln, so der CEO weiter. (FuW, S. 1; siehe auch separate Meldung)
VALORA: Der Detailhändler und Kioskbetreiber Valora soll sein Angebot an den Kiosken um eine weitere Dienstleistung ausbauen wollen. So können im Rahmen eines Pilotprojektes an ausgewählten Kiosken Kunden des Versandhändlers La Redoute Pakete für 3,50 CHF an das Modehaus zurückschicken. Die Post verlange mindestens 7 CHF bzw. je nach Gewicht 9 CHF. Sieben Jahre nach der Marktöffnung verfügt die Post im Paketgeschäft noch immer über einen Marktanteil von 75%. Dank des Online-Handels steigt hier das Volumen. (SonntagsZeitung, S. 59)
FRANKE: Die Schuldenkrise in Europa trifft auch Schweizer Unternehmen hart. Bei der Franke Artemis Gruppe etwa ist der Umsatz in Griechenland nur noch halb so hoch wie vor vier Jahren. In Spanien liege die jährliche Nachfrage noch bei 250’000 Küchen, früher sei es eine Million gewesen. Eine Besserung sei nicht in Sicht, sagte Michael Pieper, Konzernchef und Besitzer im Interview mit der “SonntagsZeitung”. “Es braucht jetzt Mut und Optimismus”, hiess es. (SonntagsZeitung, S. 60/62; siehe auch separate Meldung)
MÖVENPICK/HOTELPLAN/KUONI: Seit den Unruhen in Ägypten läuft das dortige Geschäft für die Schweizer Reiseveranstalter schlecht. Mövenpick hat mangels Nachfrage den Betrieb seiner Hotelboote auf dem Nil eingestellt. Kuoni musste bereits Angebote streichen und in der Region Hurghada haben mangels Nachfrage verschiedene Hotels den Betrieb eingestellt. In Hurghada, Sharm-el-Sheik, Marsa Alam oder Luxor haben gemäss einem Hotelplan-Sprecher “gewisse” Hotels geschlossen. Kuoni gewährt durchschnittliche Preisnachlässe von 20%, Hotelplan 20-30%. Mittlerweile soll sich gemäss Kuoni die Nachfrage für den Herbst wieder langsam erholen. (SonntagsZeitung, S. 57)
rt/cc

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