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PRESSESCHAU vom Wochenende 3 (15./16. Januar)

Zürich (awp) – Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:
CREDIT SUISSE: Die Grossbank hält am Eigenkapitalrendite-Ziel fest. “Über den Zyklus” will das Management einen Return on Equity von 18% generieren. Zu den Gesamteinnahmen des Instituts sollen die Bereiche Private Banking und Asset Management “mehr als 50%” beisteuern. “Wir wollen die Ausschläge glätten und nachhaltige Gewinne erwirtschaften”, sagt der designierte Präsident des Verwaltungsrates (VRP), Urs Rohner, im Interview mit der “NZZ am Sonntag”. Er sprach sich zudem für das Konzept der integrierten Bank mit Private Banking, Investmentbanking und Asset Management sowie einer weltweiten Präsenz aus. Die Credit Suisse habe diese Konzept im Unterschied zu anderen Banken erfolgreich umgesetzt, meinte Rohner. Mit dem Geschäftsmodell sei man weniger den Marktverwerfungen ausgesetzt. Wichtig sei, dass die Volatilität und das Verlustpotenzial insgesamt geringer geworden seien.
In der Vermögensverwaltung erwartet Rohner keine sinkenden Margen. Er denke auch nicht, dass das geringere Risiko im Investment Banking über einen gesamten Zyklus hinweg zu tieferen Renditen führen werde. Ob die Bank ihre Ziele erreicht, hängt gemäss dem VRP auch von den regulatorischen Vorgaben ab. Folglich wird das Management die Kapitalallokation genau planen. (NZZaS, S. 29/31; siehe sep. Meldung)
SWISSCOM: CEO Carsten Schloter befürchtet, dass milliardenschwere Glasfasergrossprojekte in einigen Städten scheitern könnten. Die Wettbewerbskommission (Weko) nimmt derzeit die Kooperationen des Telekomkonzerns mit regionalen Elektrizitätswerken unter die Lupe, anhand des Vertrags mit der Stadt St. Gallen sowie eines Gemeinschaftsunternehmens mit der Groupe E im Kanton Freiburg. Bei einzelnen Vertragsklauseln sieht die Behörde wettbewerbsrechtliche Probleme und hat eine Vorabklärung eröffnet.
Sollte die Kooperationen mit einer Stadt scheitern, hält der Swisscom-Chef nur zwei Szenarien für möglich. “Entweder baut nur einer der Partner, mit der Folge, dass wir dann ein perfektes Monopol haben. Oder es bauen beide Partner. Das bedeutet, dass zwei Netze in einer Stadt parallel verlegt werden”, so Schloter gegenüber dem “Sonntag”. Dann wäre man aber genau da, wo man aus volkswirtschaftlichen Gründen nie hinwollte. (Sonntag, S. 21)
SNB: Die Milliardenausschüttungen der Schweizerischen Nationalbank hält der einstige SNB-Vizepräsident Niklaus Blattner für verfehlt. Überschüsse an Bund und Kantone abzuliefern, bedeute eine Einschränkung der geldpolitischen Handlungsfähigkeit der SNB. Die Notenbank müsse am Devisenmarkt intervenieren können und zur Deckung von damit verbundenen Verlusten über die nötigen Reserven verfügen, sagte Blattner in einem Interview mit der Zeitung “Zentralschweiz am Sonntag”: “Ansonsten liefert sie sich völlig dem Druck der Märkte aus und kann ihren gesetzlichen Auftrag nicht mehr erfüllen.” Rückblickend sei die Ausschüttungsregelung verfehlt, sagte Blattner. Die Nationalbank diene der Geld- und Währungspolitik und nicht der Mittelbeschaffung des Staats. (Zentralschweiz am Sonntag; siehe sep. Meldung)
EUROKRISE: Trotz dem starken Franken, halten die Schweizer Finanzministerin und der Wirtschaftsminister keine Sofortmassnahmen für nötig. Im Moment drängten sich keine speziellen Massnahmen gegen die Franken-Stärke auf, sagte Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf in einem Interview mit der “SonntagsZeitung”. Die Haltung der Regierung unterstrich auch Bundesrat Johann Schneider-Ammann in Gesprächen mit dem “Sonntag” und der “NZZ am Sonntag”. Unverzügliche Massnahmen seien nicht nötig. Denn noch habe die Franken-Stärke nicht auf den Arbeitsmarkt durchgeschlagen. Aber man könne davon ausgehen, dass die Regierung bereit sei, wenn sich die Zeichen verschlechtern sollten. Die Politik könne etwa Massnahmen treffen, wie “wir sie in den Konjunkturprogrammen während der Finanzkrise vorsahen”. (SoZ, S. 3; siehe sep. Meldung)
CICOR: Das Management gib sich weiterhin zuversichtlich. Seit gut einem Jahr erfülle das Unternehmen die in Aussicht gestellten Veränderungen. Der Kapitalmarkt habe entsprechend freundlich reagiert, sagt CEO Roland Küpfer mit Blick auf den guten Kursverlauf der Aktie im Interview mit der “Finanz und Wirtschaft”. Der tiefe Euro belaste zwar das Ergebnis, trotzdem werde die Erwartung der Investoren erfüllt, so der CEO zum Geschäftsverlauf 2010. Das Geschäftsmodell von Cicor passe in die heutige, globalisierte Produktionslandschaft. Küpfer kündigte denn auch an, dass sie noch einiges vor hätten. Die Börse sehe vielleicht noch nicht alle Möglichkeiten. Zur Strategie würden organisches Wachstum, Akquisitionen und Umsatzsteigerungen mit grossvolumigen Projekten gehören. Dabei wolle man in den USA vor allem Technologie und in Asien Marktsegmente sowie Kapazitäten hinzu kaufen. (FuW, S. 1/14; siehe sep. Meldung)
are/rt

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