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PRESSESCHAU vom Wochenende 5 (29./30. Januar) (AF)

(Ergänzt um Meldungen zu UBS-Rentnern und Orascom)
Zürich (awp) – Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:
GROSSBANKEN: Die Grossbanken wehren sich gegen den Vorwurf, wonach sie auf einen schwachen Euro spekulieren und damit den Franken-Kurs in die Höhe treiben. UBS-Verwaltungsratspräsident Kaspar Villiger bezeichnete diesen Vorwurf in einem Interview in der Samstagsausgabe der “NZZ” als “absurd”. Credit-Suisse-Vizepräsident Urs Rohner sagte vor zwei Wochen dazu, es sei “kompletter Unsinn” und Verwaltungsratspräsident Hans-Ulrich Doerig doppelte am Wochenende im “SonntagsBlick” nach: diese Kritik sei haltlos und schon beinahe bösartig. Villiger zeigte sich überzeugt, dass der Euro überleben wird. Das Schuldenproblem müsse aber zwingend gelöst werden. Zudem bestätigte der UBS-VRP das Ziel, in drei bis fünf Jahren einen Vorsteuergewinn von 15 Mrd CHF zu erreichen. (NZZ, S. 39; siehe sep. Meldung)
UBS: Die Grossbank schenkt ihren Pensionären eine Prämie von 1’000 CHF. Grund für die nachweihnachtliche Bescherung sei der Dank für die Treue gegenüber der Bank. Zudem sei man stolz, sie zu den UBS-Botschaftern zählen zu können, heisst es gemäss der “NZZ am Sonntag” in einem Brief der Bank an die ehemaligen Mitarbeiter oder deren Hinterbliebenen. Die Zeitung rechnet vor, dass das erste Quartal durch diese Charmeoffensive mit rund 16 Mio CHF belastet werden dürfte. (NZZaS, S. 37)
TBTF-VORSCHRIFTEN: Der Chef der Deutschen Bank Josef Ackermann äusserte sich in einem Interview mit dem “Sonntag” zurückhaltend zu den “Too big to fail”-Vorschriften der Schweiz. Sie kopple sich damit zu stark von den globalen Empfehlungen ab, so Ackermann. Durch diese strengeren Auflagen würden andere Länder unter Druck gesetzt, sagte Josef Ackermann. “Deshalb stehe ich den Vorstössen der Kommission eher kritisch gegenüber”, so der Schweizer Chef der grössten Bank in Deutschland. (Sonntag, S. 21; siehe sep. Meldung)
NOVARTIS: Pharma-Chef David Epstein bezeichnet die Aktien des Konzerns als unterbewertet. Die gegenwärtigen Kurse suggerierten fast schon den Untergang der Branche, so Epstein im Interview mit der “Finanz und Wirtschaft”. Dabei seien die Grundlagen für das Geschäft gut. Die Frühstadiums-Pipelines der Branche seien so gut gefüllt wie noch nie. Epstein zieht nach einjähriger Tätigkeit als Pharmachef bei Novartis eine positive Bilanz. Das Gewicht sei vermehrt auf die neuen, seit 2007 lancierten Produkte gelegt und deren Entwicklung und Marketing vertieft und gestärkt worden. Zudem sei die Division produktiver geworden und habe 2010 insgesamt rund 1 Mrd USD an Kosten eingespart. 2011 will er nochmals 1 Mrd USD einsparen und diese ebenfalls in den Marktaufbau der neuen Produkte investieren. (FuW, S. 19)
FORSCHUNGSPARTNER: Investor Viktor Vekselberg will Novartis für den Aufbau der russischen Forschungsplattform Skolkowo gewinnen. Man brauche Partner aus dem Ausland, so Vekselberg im Interview mit der “SonntagsZeitung”. Derzeit werde über eine strategische Partnerschaft verhandelt. Bereits mit dabei sind der Zürcher Technopark, Sulzer und OC Oerlikon. (SoZ, S. 53/55; siehe sep. Meldung)
EMMI: Der Milchverarbeiter sieht die Margen- und Umsatzziele für 2010 trotz der Frankenstärke nicht gefährdet. “Wir sollten das Ertragsziel von 3% Umsatzrendite für 2010 erreichen, auch wenn der Euro rekordtief steht”, sagte CEO Urs Riedener gegenüber der “Finanz und Wirtschaft”. (FuW, S. 17/20; siehe sep. Meldung)
ORASCOM: Die Urner Regierung hat gemäss der “SonntagsZeitung” dem Andermatt-Projekt von Samih Sawiris massive Steuererleichterungen gewährt. Das Projekt sei vollständig von der Grundstückgewinnsteuer berfreit, meldet die Zeitung und beruft sich auf eigenen Recherchen. Gemäss den Berechnungen der Immobilienberatungsfirma Wuest & Partner seien dies zwischen 75 und 125 Mio CHF. (SoZ, S. 53)
SRG: Der neue Generaldirektor Roger de Weck will mehr Recherchierjournalismus, zum gemeinsamen öffentlichen Raum beitragen und die politische Polarisierung abbilden. Die Aufgabe der SRG sei es, die politischen Verhältnisse zu spiegeln – und nicht, sie zu gestalten. Zudem stellte de Weck in Aussicht, dass die SRG im laufenden Jahr wieder in die Gewinnzone zurückkehrt, “sofern die Konjunktur nicht einbricht”. (NZZaS, S. 24; siehe sep. Meldung)
are/ra

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