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PRESSESCHAU vom Wochenende 6 (5./6. Februar)

Zürich (awp) – Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:
CREDIT SUISSE: Schweiz-Chef Hans-Ulrich Meister will an der integrierten Bank festhalten. Man könne kein umfassendes Firmengeschäft ohne Investmentbanking betreiben, sagte er im Interview mit der “SonntagsZeitung”. Dasselbe gelte für das Private Banking. Aufgrund der neuen Eigenkapitalvorschriften rechnet er nicht mit Kapitalbedarf bei der Grossbank. Nach heutiger Einschätzung könne das Eigenkapital über die Jahre aus den Gewinnen gestärkt werden, so der CEO Schweiz. Auch an der Dividendenpolitik will er festhalten.
Mit Blick auf die neuen Regulierungen sagte der CEO, mit den strengen Swiss Finish könne die Bank leben. Sorge mache ihm aber, wenn dies ein Schweizer Alleingang wäre. Dann hätte die CS und damit der Wirtschaftsstandort Schweiz “ein echtes Problem”. Einen Standortwechsel ist zwar nicht geplant; falls sich die Rahmenbedingungen in der Schweiz aber negativ veränderten, sei die Bank verpflichtet, Alternativen zu prüfen. (SoZ, S, 49 – 50)
UBS: Mehrere Medien berichtetn am Wochenende, die US-Börsenaufsicht SEC habe eine Untersuchung gegen die Bank eingeleitet. Die Aufsichtsbehörde prüfe gewisse Geschäfte der Grossbank in Puerto Rico, bestätigte ein Sprecher der Bank der Agentur sda. Gemäss der “NZZ” vom Samstag geht es dabei um den Sekundärhandel von auf Anleihen von Puerto Rico basierenden Investmentfonds. (NZZ, S. 29; siehe sep. Meldung)
GROSSBANKEN: Die Grossbank UBS hat die Grösse des Bonuspools festgelegt und ihn gegenüber dem Vorjahr offenbar um rund 10% oder 500 Mio CHF gekürzt. Ein Grund, warum die UBS die Boni senken könne, sei die Erhöhung der Fixlöhne im vergangenen Jahr, schreibt die Zeitung “Sonntag” und beruft sich auf eigene Recherchen. Die CS settz hingegen auf einen spürbar höheren variablen Anteil und hält damit am bonus-getriebenen Geschäftsmodell fest, wie di SonntagsZeitung schreibt. (Sonntag, S. 19 und SoZ, S. 50; siehe sep. Meldung)
STEUERSTREIT: Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf hat beim Gesamtbundesrat eine Ausweitung der Amtshilfe in Steuerfragen verlangt, wie die “SonntagsZeitung” berichtet. Diese sollten dahin angepasst werden, dass neben dem Namen des Steuerpflichtigen und der Bank “auch andere Mittel zur Identifikation zugelassen werden” – zum Beispiel auch die Kontonummer. (SoZ, S. 5; seihe sep. Meldung)
NOVARTIS: Sollte Daniel Vasella in den nächsten Jahren als Verwaltungsratspräsident des Pharmakonzerns zurücktreten, lässt sich Novartis das was kosten. Laut dem “Sonntag” hat Vasella mit dem Verwaltungsrat eine Konkurrenzklausel vereinbart, die ihm während mehrerer Jahre Millionenbezüge garantiert. (Sonntag, S. 21)
ORASCOM: Die Massenproteste in Ägypten haben laut Samih Sawiris keine Auswirkungen auf das Tourismusprojekt in Andermatt. Das Geld für Andermatt sei gesichert, sagte der Investor in einem Interview mit der “SonntagsZeitung”. Sollte die Krise aber nicht rasch abklingen, werde seine Holding im Hotelgeschäft im ersten Quartal 2011 rund ein Viertel weniger Einnahmen erzielen. Zudem könnten sich dann Neuinvestitionen in Ägypten etwas verschieben. (SoZ, S. 21 – 23; siehe sep. Meldung)
FEINTOOL: Im Übernahmekampf um die Gruppe bereitet Grossaktionär und Firmengründer Fritz Bösch möglicherweise ein Gegenangebot zur Offerte von Michael Pieper vor. Es sei nicht auszuschliessen, dass er ein höheres Gegenangebot bringe, sagte er der Zeitung “Sonntag”. (Sonntag, S. 20; siehe sep. Meldung)
AFG-HOLDING: Die Gruppe baut die Attikawohnung von Chef Edgar Oehler für 2 Mio CHF aus, wie die Zeitung “Sonntag” berichtet. AFG sei rechtlich die Mieterin der Attikawohnung und als solche müsse sie auch einen Mietzins bezahlen, heisst es weiter. Oehler ist Grossaktionär, Verwaltungsratspräsident und CEO der Holding. Juristisch sei dies aber äusserst heikel, da Oehler als Doppelvertreter auftrete. Bereits früher berichtete die Zeitung, der Verwaltungsrat der AFG habe eine Untersuchung gegen Oehler eingeleitet. (Sonntag, S. 20)
BELIMO: Finanzchef Beat Trutmann sieht das Unternehmen für das Jahr 2011 gut aufgestellt. Die neuen Produkte kämen im Markt an und die Aussichten seien weniger unsicher als noch vor einem Jahr, sagte er im Interview mit der “Finanz und Wirtschaft”. Unsicherheiten ortet der CFO beim Einfluss der in vielen Ländern initiierten Sparprogrammen auf die Bautätigkeit. Vorerst dürfte Belimo aber auch 2011 noch von Konjunkturpaketen profitieren. (FuW, S. 1; seihe sep. Meldung)
BASLER ZEITUNG: Moritz Suter hat für den Kauf der Basler Zeitung Medien wenig eigenes Geld aufgewendet. “Ein wenig mehr als eine Million musste ich bezahlen. Das weiss man”, sagte er auf Anfrage der “NZZ am Sonntag”. Suter kaufte das Unternehmen per Ende November 2010. Die damaligen Eigentümer Tito Tettamanti und Martin Wagner traten ihre Aktien an den Crossair-Gründer ab, nachdem bekannt wurde, dass die Firma Robinvest von Christoph Blocher das Unternehmen analysierte und beriet und in Basel ein Proteststurm losbrach. Sie bezahlten allerdings Anfang 2010 rund 70 Mio CHF für das Unternehmen plus Schulden in der Höhe von rund 100 Mio CHF. Die von Suter eingesetzte Summe sei im Vergleich dazu verschwindend klein, so die Zeitung. Sie spekuliert entsprechend über die wahren Geldgeber. (NZZaS, S. 11)
are/uh

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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