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PRESSESCHAU vom Wochenende 7 (12./13. Februar)

Zürich (awp) – Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:
CREDIT SUISSE: Die Credit Suisse sieht sich für 2011 gut gerüstet. “Für den Moment bin ich […] relativ optimistisch”, erklärt CS-CEO Brady Dougan im Interview mit der “Finanz und Wirtschaft”. “Wenn die Prognosen zutreffen, die Zinsen etwas steigen und die Kundenaktivität zunimmt, werden wir profitieren wie niemand sonst.” Dogan begründet die für das Geschäftsjahr 2010 gesenkte Dividende mit dem schärferen regulatorischen Umfeld: “Wir müssen einen Ausgleich finden zwischen der Forderung des Regulators nach einer Verstärkung des Kapitalpolsters und dem Anspruch der Aktionäre auf Gewinnausschüttung.” Dennoch stellt er sich hinter die neuen Regeln in der Schweiz: “Die nun in der Schweiz vorliegende Lösung ist smart und hart. Wir können damit leben.” (FuW, S. 15; siehe sep. Meldung)
JULIUS BÄR: Die US-Steuerbehörde IRS lässt nicht locker und ermittelt gegen Schweizer Banken. Die IRS hat auf der Suche nach belastendem Material US-amerikanische Kunden der Julius Bär Gruppe und der Basler Kantonalbank um Informationen über die Institute ersucht. “Es gibt Anzeichen für aktive Ermittlungen gegen Julius Bär und die Basler Kantonalbank”, zitiert die “NZZ am Sonntag” einen Anwalt der Kanzlei “Caplin & Drysdale”. Bei beiden Banken wusste man auf Anfrage nichts zu Untersuchungen der IRS. (NZZaS, S. 35).
ROCHE: Wegen schweren Nebenwirkungen des Akne-Medikaments Roaccutan droht dem Basler Pharmakonzern ein Milliardendebakel. Laut “Sonntag” haben in den USA mindestens 2422 Patienten und Angehörige Klage gegen Roche eingereicht. Hinzu kämen zwei Klagen in Frankreich und eine unbekannte Zahl von Klagen in weiteren Ländern. Die geforderten Summen könnten Roche in ihrer Existenz gefährden, so der Bericht. Roche wehre sich gegen die Klagewelle. “Roaccutan ist ein sicheres und wirksames Medikament”, wird Sprecherin Claudia Schmitt zitiert. (Sonntag, S. 21)
SWISSCOM: Am 20. April wird Coop-Chef Hansueli Loosli an der Swisscom-Generalversammlung zum neuen Präsidenten gewählt. Bisher war es beim Telecomkonzern üblich, dass der Neugewählte sein Amt per sofort übernimmt. Gemäss Recherchen der “SonntagsZeitung” wird das bei Loosli nun aber anders sein: Er wird sein Amt erst im Herbst antreten. Die Swisscom bestätigte den Sachverhalt am Montag. In der Angelegenheit sei noch nicht entschieden worden. (SoZ, S. 47)
ZFS: Der Versicherer ist trotz erhöhter Dividendenausschüttung für allfällige Übernahmen genügend kapitalisiert, erklärte Konzernchef Martin Senn in einem Interview mit der “Finanz und Wirtschaft”. Vor diesem Hintergrund bezeichnete er die aufgestockte Dividende als Zeichen der Zuversicht. Ausbauen möchte der Konzernchef das Geschäft vor allem in den aufstrebenden Märkten: “Bieten sich uns passende Gelegenheiten prüfen wir weiterhin Akquisitionen. In den Schwellenländern wollten mittlerweile alle Wettbewerber investieren, weshalb die Preise hochgehen.” (FuW, S. 1; siehe sep. Meldung)
AFG: Der Nachfolger von AFG-Chef Edgar Oehler auf dem Posten des CEO soll spätestens an der Bilanzmedienkonferenz am 8. März bekannt gegeben werden. Dies versprach der noch CEO und Präsident des Verwaltungsrates Oehler im Gespräch mit der NZZ am Sonntag. Er selber sei noch bis 2012 als VRP gewählt. Was danach komme, hänge davon ab, ob er dann noch Aktien halte oder nicht, erklärte Oehler weiter. AFG stehe heute bezüglich Eigenkapital, Cash und Schulden sehr gut da. Die Gruppe schreibe 2010 wieder Gewinn, sagte er weiter. (NZZaS, S. 29; siehe sep. Meldung)
GLARNER KB: Die Glarner Kantonalbank will ihre Kapitalbasis stärken. Gesucht werden dafür Investoren für eine Kapitalerhöhung um 20 bis 30 Mio CHF. Mögliche Interessenten könnten sowohl die Graubündner Kantonalbank (GBK) wie auch die St. Galler Kantonalbank (SGKB) sein, schreibt die “SonntagsZeitung”. Die GKB schliesse die Prüfung einer Beteiligung an der geplanten Kapitalerhöhung nicht aus, liess das Bündner Institut gegenüber der Zeitung verlauten. Ähnlich tönt es aus St. Gallen: “Sobald uns detaillierte Informationen über die Art und Ausgestaltung der Investition vorliegen, werden wir eine entsprechende Anfrage prüfen”, erklärte die SGKB. (SoZ, S. 51)
KUONI: Der grösste Schweizer Reiseveranstalter bleibt Ägypten auch nach dem Rücktritt von Präsident Husni Mubarak vorderhand fern. Bis Ende März sind keine Flüge geplant. Kuoni hoffe jetzt auf eine weitere Stabilisierung der Lage, sagte Konzernchef Peter Rothwell in einem Interview mit der “SonntagsZeitung”. Gravierende Langzeitfolgen für Ägypten als Reisedestination befürchtet Rothwell nicht: “Der Tourismus hat in jüngster Zeit so viele Krisen und Bedrohungen erlebt, dass die Menschen immuner dagegen geworden sind.” Mit Blick auf das abgelaufene Geschäftsjahr zeigte sich Rothwell zudem zuversichtlich, dass Kuoni den prognostizierten Umsatz von rund 4 Mrd CHF erreicht. (SoZ, S. 48; siehe sep. Meldung)
VONTOBEL: Die Vontobel-Gruppe will von der zweiten Steueramnestie der US-Steuerbehörde profitieren. Die im letzten Herbst lancierte Tochtergesellschaft Vontobel Swiss Wealth Advisors verhandelt mit anderen Schweizer und US-Banken über die Übernahme der Klientel, schreibt die “Sonntagszeitung”. Das Institut verzeichne bereits heute einen regen Neugeldzufluss. (SoZ, S. 51)
ra/cf

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