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Raiffeisen 2010: Bruttogewinn steigt um 7,4%, Hypothekarvolumen um 8,1%

St.Gallen (awp) – Raiffeisen Schweiz ist im vergangenen Geschäftsjahr weiter gewachsen und hat den Gewinn wiederum gesteigert. Für das laufende Jahr gibt sie sich die drittgrösste Bankengruppe der Schweiz weiter optimistisch und erwartet eine Fortsetzung des Wachstums im Kerngeschäft. Dabei will sie das Anlage- und Firmenkundengeschäft ausbauen.
Das Hypothekarvolumen konnte im Berichtsjahr um fast 9 Mrd CHF bzw. 8,1% auf 119,6 Mrd CHF gesteigert werden. Dies entspricht einem Marktanteil von 15,7%. Sie habe damit ihre führende Position im Bereich der Finanzierung von privatem Wohneigentum ausgebaut, teilte die Bank im Vorfeld der Bilanz-Medienkonferenz vom Freitag mit. Das Total der Kundenausleihungen erhöhte sich auf um 8,2% auf 127,3 Mrd CHF.
Die Bank bezeichnet ihr Kreditportfolio “dank der sicherheitsorientierten Belehnungspraxis mit strengen Tragbarkeitsvorgaben” als “unverändert risikoarm”. Die Verluste aus dem Kreditgeschäft hätten 19,8 Mio CHF betragen und damit lediglich 0,016% des Kreditvolumens.
Die Kundengelder wuchsen mit +5,2% “schneller als der Markt” und erreichten 116,4 Mrd CHF. Treibend gewesen sei hier das Geschäft der Spar- und Anlagegelder mit einem Zuwachs von +8,7%. Die Zahl der Kunden stieg um knapp 2% auf 3,40 Mio, der Mitgliederbestand erhöhte sich um 3,7% auf 1,68 Mio Personen.
Der Bruttogewinn nähert sich der Milliardengrenze: Er stieg um 7,4% auf 952,5 Mio CHF. Der Gruppengewinn lag bei 627,2 Mio CHF und damit klar tiefer als im Vorjahr. Der Vergleich mit dem Vorjahr wird allerdings durch eine ausserordentliche Aufwertung der strategischen Beteiligungen im letzten Jahr verzerrt. Bereinigt um die ausserordentlichen Effekte legte der Gewinn um 9,3% zu.
Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft stieg um +2,6%, derjenige aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft gar um 6,3%. Insgesamt konnte der Betriebsertrag um 2,9% auf 2,42 Mrd CHF gesteigert werden. Die Anleger brächten der Entwicklung der Finanzmärkte wieder mehr Vertrauen entgegen, begründet die Bank das Resultat.
Das Volumenwachstum sei “praktisch ohne zusätzliche Kosten” bewältigt werden. Zwar stieg der Personalaufwand um 1,5%, doch blieb die Zunahme des gesamten Geschäftsaufwands mit 0,2% gering.
Für das laufende Jahr gibt sich die Gruppe weiter optimistisch und erwartet eine Fortsetzung des Wachstums im Kerngeschäft. Sie will den Angaben zufolge die Diversifikation der Geschäftsfelder vorantreiben und dabei auf den Ausbau des Anlage- und Firmenkundengeschäfts fokussieren. Raiffeisen werde ausserdem die Attraktivität der Mitgliedschaft ausbauen: So könnten die Mitglieder ab Frühling 2011 von “neuen freizeitorientierten Angeboten” profitieren.
uh/ra

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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