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Rendite griechischer Staatsanleihen klettert über 10%

FRANKFURT (awp international) – Die Herabstufung Griechenlands hat die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen für das hochverschuldete Land am Mittwoch über die Marke von zehn Prozent getrieben. Kurzläufer rentierten noch deutlich höher, was laut Experten auf die Erwartung einer Umschuldung hindeutet. Zuletzt rentierten zehnjährige Anleihen aus Athen mit 10,13%. Allein seit vergangenem Donnerstag hat sich damit die Rendite trotz des Hilfsgesuchs Griechenlands am Freitag um einen Prozentpunkt erhöht. Dies ist für die Rentenmärkte eine gewaltige Bewegung. Der Risikoaufschlag zu deutschen Bundesanleihen lag am Mittwochmorgen bei 7,49 Prozentpunkten. Auch die Aufschläge für portugiesische Staatsanleihen verharrten nach der Herabstufung auch dieses Landes am Vortag auf einem erhöhten Niveau. Am Markt geht inzwischen die Sorge vor einer Ausweitung der Krise um.
Aus Sicht der Commerzbank verschärft sich mit den Rating-Herabstufungen vom Vortag die Schuldenkrise im Euroraum an zwei Fronten: So sei jetzt der Ansteckungseffekt da. Portugal sei der nächste Fall. Darüber hinaus könnte jetzt eine Herabstufungswelle losgetreten werden. Damit drohe ein weiterer typischer Teufelskreis in Schuldenkrisen. Doch noch sei nicht alle Hoffnung dahin. Denn der Vergleich mit ähnlichen Krisen zeige: Nicht die Ankündigung, sondern erst die erfolgreiche Implementierung eines Bailout-Paketes beruhige die Märkte, heisst es in einer Studie des Bankhauses. Sollte nun rasch die Implementierung des Griechenland-Paketes in einer Art und Weise gelingen, die Hoffnung auf dessen langfristigen Erfolg rechtfertige, dann wäre es noch nicht zu spät für ein Zusammenlaufen der Risikoaufschläge und eine Eindämmung der Krise./jha/bf

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