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Renditen von Staatsanleihen Portugals fallen nach Defizitprogramm

FRANKFURT (awp international) – Die Renditen portugiesischer Staatsanleihen sind nach der Angkündigung neuer Massnahmen zur Senkung des Haushaltsdefizits gefallen. Die Rendite zehnjährige Anleihen fiel am Donnerstagnachmittag auf 4,45 Prozent, nachdem sie am Vormittag noch bei 4,55 Prozent gelegen hatte. Damit sank der Risikoaufschlag zu deutschen Bundesanleihen, die mit 2,88 Prozent rentierten.
Das Rekordhaushaltsdefizit Portugals von 9,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus dem Jahr 2009 soll bereits in diesem Jahr auf 7,3 Prozent reduziert werden, sagte Premierminister José Sócrates am Donnerstag in Lissabon. Im kommenden Jahr soll das Defizit dann auf 4,6 Prozent fallen. Die portugiesische Regierung will unter anderem die Einkommenssteuern um 1,0 bis 1,5 Prozentpunkte anheben. Unternehmen sollen auf alle Gewinne eine zusätzliche “Krisensteuer” von 2,5 Prozent zahlen. Die Mehrwertsteuer soll von 20 auf 21 Prozent angehoben werden. Die Bezüge der Politiker und der Verwalter öffentlicher Unternehmen sollen um fünf Prozent reduziert werden.
Die Renditen italienischer Anleihen gingen ebenfalls zurück. Nach einer erfolgreich verlaufenen Auktion italienischer Staatsanleihen sanken die Renditen zehnjähriger Papier von 3,92 Prozent auf 3,84 Prozent. Die Auktion sei in einem eher unsicheren Umfeld sehr gut verlaufen, schrieben die Experten der UniCredit in einer Studie.
Die Renditen Spanien lagen kaum verändert bei 3,921 Prozent, während die Irlands leicht auf 4,539 Prozent fielen. Etwas nach oben gingen hingegen die Renditen von griechischen Anleihen. Die Rendite kletterte von 7,22 Prozent am Vortag auf 7,30 Prozent. Erneute Streikdrohungen der Gewerkschaften haben hier laut Händlern die Unsicherheit verstärkt./js/he

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