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Rhön-Klinikum hat Jahresziele fest im Blick

FRANKFURT (awp international) – Der fränkische Klinikbetreiber Rhön-Klinikum sieht sich trotz der gesetzlichen Einsparungen bei den Krankenhäusern auf gutem Weg, seine Ziele für das laufende Geschäftsjahr zu erreichen. ?Wir haben mit den Fakten des ersten Quartals 2011 die Grundlage für ein erfolgreiches Jahr geschaffen?, sagte Unternehmenschef Wolfgang Pföhler am Mittwoch auf der Hauptversammlung des im MDax notierten Unternehmens in Frankfurt. Rhön sei zuversichtlich, ?die avisierten Umsatzerlöse von 2,65 Milliarden Euro zu erreichen”.
Auch ohne weitere Akquisitionen impliziere dies ein Umsatzwachstum von rund 4 Prozent. Rhön-Klinikum übertreffe damit aus eigener Kraft das Wachstum des Marktes deutlich. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll auf 340 Millionen Euro steigen, während beim Konzerngewinn 160,0 Millionen Euro angepeilt werden. Der Gewinn kann dabei in einer Spanne von 5 Prozent nach oben oder unten schwanken.
Pföhler rechnet in den kommenden Monaten wieder mit mehr Möglichkeiten für Übernahmen kommunaler oder kirchlicher Krankenhäuser: ?Das Privatisierungsfenster ist wieder weiter geöffnet.? Der Manager verteidigte vor diesem Hintergrund die Kapitalerhöhung, deren Erlös für Zukäufe eingesetzt werden soll. ?Die von manchen gewünschte Rückführung des Kapitals wäre ein fundamentaler Fehler und eine Schwächung des Eingriffspotentials.? Weitere Privatisierungen seien nicht eine Frage des ob, sondern eine des wann, und die könne sich sehr schnell stellen.
Denn die Lage der Kommunen bleibe trotz der prognostizierten Steuermehreinnahmen weiterhin angespannt. Viele Kommunen hätten in der Vergangenheit grosse Schuldenberge angehäuft, die sie kurz- und mittelfristig nicht abbauen werden können. Der aktuelle Krankenhaus Rating Report 2011 des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) prognostiziere, dass bis zum Jahr 2020 rund 200 Krankenhäuser schliessen müssen. Hauptursache sei die fehlende oder zu niedrige Investitionsfähigkeit. Nur rund 30 Prozent aller Krankenhäuser seien in der Lage, die erforderlichen Investitionen voll zu tätigen./ep/wiz

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