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Roche 2010: Umsatz 47’473 Mio CHF (AWP-Konsens: 48’252 Mio) – Dividende 6,60 CHF

Basel (awp) – Die Roche Holding AG hat im vergangenen Geschäftsjahr 2010 einen Umsatz von 47’473 (VJ 49’051) Mio CHF erwirtschaftet, entsprechend einem Rückgang um 3% in CHF. In Lokalwährungen ergab sich keine Veränderung. Der Umsatz der Division Pharma sank um 5% auf 37’058 (38’996) Mio CHF (-2% in LW). Dabei fiel der Umsatzbeitrag der Tamiflu-Verkäufe etwas stärker als prognostiziert auf 873 Mio CHF und lag damit um 2,3 Mrd CHF unter dem Vorjahresumsatz, wie der Pharmakonzern am Mittwoch mitteilt. Die Diagnostika-Sparte legte hingegen um 4% auf 10’415 (10’055) Mio CHF zu (+8% in LW).
Der Kernbetriebsgewinn der Gruppe stieg im Vorjahresvergleich um 2% auf 16’591 (16’272) Mio CHF (+7% in LW); die Kernbetriebsgewinnmarge belief sich damit auf 34,9 (33,2)%. Der Konzerngewinn konnte um 4% auf 8’891 (8’510) Mio CHF gesteigert werden. Der den Inhabern von Roche-Titeln zurechenbare Reingewinn wuchs um 11% auf 8’666 (7’784) Mio CHF. Der Kerngewinn je Titel wird mit 12,78 (12,34) CHF angegeben (+4%).
Für das Berichtsjahr wird der Generalversammlung die Ausschüttung einer Dividende von 6,60 (6,00) CHF je Aktie und Genussschein beantragt.
CEO Severin Schwan beurteilt die Konzernergebnisse als “gut, trotz eines zunehmend herausfordernden Marktumfeldes. Ohne Tamiflu sei die Division Pharma über dem Markt gewachsen, die Division Diagnostics “deutlich schneller als der Markt”, wird der CEO in der Mitteilung zitiert. Zwölf neue Wirkstoffe in der spätklinischen Phase würden “das Fundament für den zukünftigen Erfolg” bilden. Sechs dieser Produktkandidaten würden für spezielle Patientengruppen entwickelt, mit dem Ziel, die personalisierte Medizin in Bereichen wie Krebs und Asthma voranzutreiben.
Roche hat damit die Markterwartungen teils weniger, teils deutlicher verfehlt. Von AWP befragte Analysten hatten im Durchschnitt einen Umsatz von 48’252 Mio CHF (Bandbreite: 47’528 – 49’695 Mio), einem Pharma-Umsatz von 37’253 Mio CHF (34’580 – 37’978 Mio) und Diagnostika-Verkäufen von 10’522 Mio CHF (10’421 – 10’695 Mio) gerechnet. Die Schätzungen für den Konzerngewinn nach Minderheiten und Sonderposten lautete auf 10’094 Mio CHF (8’981 – 12’776 Mio) und für den Kerngewinn je Titel auf 12,91 CHF (12,73 – 13,22).
Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen lagen, wie prognostiziert, leicht unter Vorjahreshöhe mit 9’050 (9’509) Mio CHF, was 19,1 (19,4)% der Verkäufe entspricht.
Für 2011 erwartet Roche für den Konzern und die Division Pharma mit einem Verkaufszuwachs in lokalen Währungen im unteren einstelligen Prozentbereich (ohne die Verkäufe von Tamiflu). Das widerspiegle auch die Auswirkungen der Gesundheitsreform in den USA und die europäischen Sparmassnahmen. Der Verkaufsanstieg bei Pharma liege damit im Rahmen des erwarteten Marktwachstums.
Für die Division Diagnostics erwartet Roche 2011 wieder ein deutlich über dem Markt liegendes Verkaufswachstum, das von der weiteren Markteinführung neuer Produkte in allen Geschäftsbereichen getragen werde.
Zudem hat sich Roche für 2011 ein Wachstum des Kerngewinns im hohen einstelligen Bereich zu konstanten Wechselkursen zum Ziel gesetzt, dies trotz des zunehmend anspruchsvollen Marktumfelds und der Einführung einer Verbrauchssteuer in den USA, wie der Pharmakonzern betont. Die Dividende solle des Weiteren im Einklang mit dem Wachstum des Kerngewinns pro Titel erhöht werden.
Auf der Grundlage des starken freien Geldflusses aus operativer Tätigkeit rechnet Roche mit dem
fortlaufenden Abbau der bestehenden Schulden. Damit werde bis 2015 wieder ein Nettobarvermögen erwartet.
rt/gab

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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