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Roche/NICE spricht sich gegen Herceptin-Behandlung bei Magenkrebs aus

London (awp) – Die britische Gesundheitsbehörde NICE hat sich in einem ersten Bericht noch gegen die Anwendung des Roche-Medikaments Herceptin (Trastuzumab) in der Behandlung von Patienten mit HER2-positivem Magenkrebs ausgesprochen. Herceptin habe zwar in Kombination mit anderen Therapien in klinischen Studien gezeigt, dass die Lebenserwartung der Krebspatienten verlängert werden könne, wird NICE-CEO Andrew Dillon in der Mitteilung vom Dienstag zitiert. Allerdings gebe es noch grosse Unsicherheiten, um wie lange genau sich das Leben der Patienten verlängere.
Die Hersteller und deren Berater hätten nun die Möglichkeit, das unabhängige Komitee für die Zulassung von Herceptin bei Magenkrebs zu überzeugen. Alle eingehenden Berichte würden im nächsten Treffen des Komitees in die Diskussion einfliessen, heisst es weiter.
In Grossbritannien seien jährlich rund 8’200 Leute von Magenkrebs betroffen. Etwa 500 davon könnten mit Herceptin behandelt werden.
Die Europäischen Kommission hat die Zulassung für Herceptin (Trastuzumab) in Kombination mit einer Chemotherapie für die Anwendung bei Patienten mit HER2-positiven Magenkrebs bereits im Januar des laufenden Jahres erteilt. Diese Marktzulassung gelte ab sofort in allen Ländern der EU und den EWR-EFTA-Staaten Island, Liechtenstein und Norwegen, hiess es.
Im April hat Roche in den USA einen Zulassungsantrag in der Zusatzindikation des HER2-positiven Magenkrebs gestellt. Etwa auch in Japan läuft ein Zulassungsverfahren.
mk/ps

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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