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SAP enttäuscht trotz Umsatz- und Gewinnplus – Aktie bricht ein (AF)

(neu: Marktreaktion, Analystenkommentare, Details)
WALLDORF (awp international) – Europas grösster Softwareanbieter SAP ist dank der Sybase-Übernahme und der Erholung der Weltmärkte mit einem Umsatz- und Gewinnanstieg ins Jahr gestartet. Co-Chef Jim Hagemann Snabe zeigte sich am Donnerstag zufrieden mit dem Ergebnis. Am Aktienmarkt machte sich dagegen Ernüchterung breit. Experten hatten wegen der starken Zahlen der Konkurrenz mit höheren Zuwächsen gerechnet. Die Walldorfer blieben beim Umsatz leicht und beim Gewinn sogar deutlich hinter den Erwartungen zurück.
An der Frankfurter Börse brach die Aktie um 5,71 Prozent auf 43,07 Euro ein und lag am Ende des Dax . Börsianer bezeichneten die Zahlen als “enttäuschend”. Commerzbank-Analyst Thomas Becker zufolge fiel der Start in das Geschäftsjahr 2011 etwas schwächer als gedacht aus. Ein Blick auf die regionale Verteilung zeige indes, dass die Geschäfte in den USA weiter gut liefen. Mit Blick auf den bestätigten Ausblick für 2011 fügte Becker hinzu, dass ein schwächeres Quartal noch keinen Trend ausmache. Cheuvreux stufte die Aktie hingegen von “Outperform” auf “Underperform” ab und senkte das Kursziel von 46 auf 41 Euro.
HOFFNUNGSTRÄGER LAUFEN GUT AN
Unternehmenschef Bill McDermott sah indes das Positive. “Unser Umsatz ist in allen Regionen zweistellig gewachsen und der Softwareumsatz hat dabei vom steigenden Beitrag unserer Geschäfts- und Vertriebspartner profitiert.” Snabe ergänzte: “Die Nachfrage nach unseren jüngsten Innovationen – In-Memory-Computing, On-Demand und Mobility – wächst stark. In allen Produktbereichen bringen wir Innovationen schneller an den Markt und erhöhen kontinuierlich in allen Unternehmensbereichen die Effizienz.”
Snabe sieht SAP auf dem Weg zu seinen Jahreszielen und bekräftigte die Absicht, den Umsatz mit Software und softwarebezogenen Dienstleistungen (SSRS) währungsbereinigt um 10 bis 14 Prozent zu steigern. Beim operativen Gewinn vor Sonderposten und Währungseffekten peilt SAP zwischen 4,45 und 4,65 Milliarden Euro an. Daher dürfte die operative Marge bei 32,5 bis 33 Prozent liegen.
QUARTAL MIT HOHEM CASHFLOW
In den ersten drei Monaten des Jahres legte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 21 Prozent auf 3,024 Milliarden Euro zu. Der SSRS-Umsatz verbesserte sich von 1,95 Milliarden Euro auf 2,33 Milliarden Euro. Der operative Gewinn vor Sonderposten stieg um 21 Prozent auf 779 Millionen Euro, der Überschuss von 439 Millionen Euro auf 528 Millionen Euro. Der operative Cashflow verdoppelte sich auf 1,59 Milliarden Euro und war damit der höchste jemals in einem ersten Quartal erzielte Wert./fn/she/zb

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