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Schädling gefährdet Tessiner Kastanienbäume

Im letzten Mai haben Pflanzenschutzexperten in der Südschweiz erstmals die Edelkastanien-Gallwespe festgestellt. Vor zwei Jahren hatte der Feuerbrand in der Deutschschweiz grosse Obstbaumkulturen vernichtet.

Dieser Inhalt wurde am 27. Juli 2009 publiziert

Fachleute hatten damit gerechnet: Im Mai tauchte der im italienischen Piemont verbreitete und als gefährlich eingestufte Schädling erstmals in einem privaten Garten im Tessin auf.

Inzwischen habe sich die Edelkastanien-Gallwespe im Mendrisiotto und in der Region um Lugano festgesetzt, teilte die Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil (ACW) mit. Das Tessin weist den grössten Kastanienbestand in der Schweiz auf.

Die Gallwespe ist gemäss den Pflanzenexperten der Forschungsanstalt ein äusserst diskreter Schädling. "Das Insekt verursacht zwar spektakuläre Schäden, seine Gefährlichkeit ist aber subtil und kommt langsam zum Vorschein", heisst es in der Mitteilung.

Der Befall zeige sich bei Jungpflanzen noch nicht. Ihr schädliches Werk beginnen die Larven erst beim Austreiben im Frühling. Das Perfide: Die Gallwespe verursache meistens kein sofortiges Absterben der Pflanze, schwäche sie aber schrittweise und vermindere ihre Produktivität. Die Sensibilität der Pflanze gegenüber verschiedenen Stresstypen steige allmählich und führe schliesslich zum Absterben.

Als besonders gefährlicher Schädling untersteht die Gallwespe gemäss Pflanzenschutzverordnung der obligatorischen Bekämpfung.

Schädlinge oder Krankheiten für Bäume sind in der Schweiz nichts Neues. Vor zwei Jahren hat der Feuerbrand in zahlreichen Kantonen der Deutschschweiz Zehntausende von Obstbäumen befallen. Tausende mussten wegen der hochansteckenden Pflanzenkrankheit gefällt werden. Der Einsatz von Antibiotika zur Rettung erkrankter Bäume hatte damals für grosse Kontroversen gesorgt.

swissinfo.ch und Agenturen

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