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Schwedischer Staat trennt sich von einem Drittel seiner Nordea-Beteiligung

STOCKHOLM (awp international) – Der schwedische Staat will rund einen Drittel seiner Anteile an der nordeuropäischen Bankengruppe Nordea verkaufen. Von seinen derzeit 19,8 Prozent sollten 6,3 Prozent abgestossen werden, teilte die schwedische Regierung am Donnerstagabend mit. Eine mit der Sache vertrauten Person berichtete am Freitag, dass der Staat die 255 Millionen Aktien für 74 bis 75 schwedische Kronen (8,35 bis 8,46 Euro) anbieten will. Das Kaufinteresse an den Anteilen sei gross. Es seien bereits mehr als 350 Order von institutionellen Investoren aus verschiedenen Ländern platziert worden.
Der grösste Anteilseigner der Bankengruppe, der finnische Versicherer Sampo, kündigte unterdessen eine Erhöhung seines Nordea-Anteils an. Sampo wolle seinen 20,6-prozentigen Anteil auf 21 Prozent aufstocken, sagte der Chef des Versicherungskonzerns, Kari Stadigh, der finnischen Zeitung “Heslingin Sanomat”. Die Aktie gab am Freitagmorgen etwas mehr als vier Prozent ab, konnte sich jedoch bis 11 Uhr wieder etwas erholen. Zuletzt stand sie mit einem Minus von 2,49 Prozent bei 76,45 Kronen.
Schweden ist mit derzeit mit noch 19,8 Prozent zweitgrösster Anteilseigner an Nordea. Mit dem erlösten Geld will der Staat Schulden bezahlen. Er könnte mehr als 19 Milliarden Kronen (2,1 Mrd Euro) erlösen. Der Staat, der sich wegen der schwedischen Bankenkrise Anfang der Neunziger an Nordea beteiligt hatte, wollte sich ursprünglich schon 2007 von Nordea-Anteilen trennen. Dieser Plan wurde jedoch wegen der Finanzkrise verschoben. Am Mittwoch hatte Nordea einen Gewinnsprung vermeldet. Die Aktie war danach auf ein Dreijahreshoch geklettert./RX/alg/zb/tw

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