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Schweizer Tierschutz warnt davor, Hunde im heissen Auto zu lassen

Knallheisse Autos sind im Sommer schon nach einer Stunde eine Hitzefalle für eingesperrte Hunde. Der Schweizer Tierschutz erinnert aus saisonalem Anlass an die Massnahmen, die man als Aussenstehender ergreifen darf, ohne sich strafbar zu machen. (Archivbild) Keystone/DPA/STEPHAN JANSEN sda-ats

(Keystone-SDA) Wenn die Temperaturen steigen, häufen sich die Fälle von in heissen Autos eingesperrten Hunden. Rund ein Dutzend Hundehalter werden jedes Jahr dafür verurteilt. Die Dunkelziffer dürfte riesig sein. Der Schweizer Tierschutz STS gibt Tipps für Halter und Aussenstehende.

Als Faustregel gilt: Bei direkter Sonneneinstrahlung heizt sich der Autoinnenraum pro Minute um ein Grad auf – bereits bei einer Aussentemperatur von 30 Grad sind Werte bis zu 70 Grad in kurzer Zeit erreicht, schreibt der STS in einer Mitteilung vom Mittwoch.

Auch ein Fensterspalt ändert daran nichts. Der geringe Luftraum im Auto macht dem Tier die Wärmeabgabe durch Hecheln unmöglich. Bei fortschreitender Hitzebelastung kann ein Hund den Hitzetod durch Kreislaufzusammenbruch erleiden. Pro Jahr werden rund ein Dutzend Hundehalter wegen Zurücklassens von Hunden im überhitzen Auto verurteilt, zum Teil zu Strafen von mehreren Hundert bis zu mehr als Tausend Franken.

Wie man juristisch korrekt einen Hund befreit

Oft sind Aussenstehende die letzte Rettung für die armen Tiere. Bei einer Befreiungsaktion habe man als Drittperson rechtlich nichts zu befürchten, beruhigt der STS. Es gelte einfach, folgendes zu beachten: Zunächst soll der Hundehalter gesucht werden, etwa, indem man ihn im Einkaufszentrum ausrufen lässt. Kommt er/sie nicht, soll man die Polizei alarmieren. Nur wenn diese nicht rechtzeitig eintrifft, darf man die Autoscheibe einschlagen.

Es empfiehlt sich, alles – vom Zustand des Tiers bis zur Demolierung der Scheibe – schriftlich zu protokollieren und/oder mit dem Handy zu dokumentieren, um nicht wegen Sachbeschädigung belangt zu werden. Alarmzeichen beim Hund sind lautes Jaulen oder Winseln, aber auch Mattigkeit, Apathie und Bewusstlosigkeit.

Den befreiten Hund lege man am besten in den Schatten und befeuchte seinen Körper und seine Beine mit nassen, kühlen Tüchern und benetze die Maulhöhle mit kaltem Wasser, rät der STS. “Überlassen Sie die weitere Behandlung einem Tierarzt”.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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