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Siemens stärkt Kontrolle in Indien – 1 Milliarde Euro für Tochter (AF)

MÜNCHEN/MUMBAI (awp international) – Der Elektrokonzern Siemens will seinen Einfluss im wichtigen Wachstumsmarkt Indien ausweiten. Der Anteil an der indischen Tochter solle von derzeit etwa 55 auf 75 Prozent wachsen. Das lässt sich der Konzern rund eine Milliarde Euro kosten. Siemens wolle den Aktionären der börsennotierten Siemens Ltd. je Aktie 930 indische Rupien (14,60 Euro) bieten, teilte der Konzern am Montag mit. Ziel sei es, das Geschäft in Indien weiterzuentwickeln. Mit dem angestrebten Anteil habe Siemens eine bessere operative Kontrolle und verschaffe sich mehr Flexibilität etwa bei Investitionsentscheidungen, sagte eine Sprecherin.
Die Angebotsfrist soll am 25. März beginnen und am 13. April enden. Im vergangenen Geschäftsjahr kam die Siemens Ltd. Indien mit rund 7.500 Mitarbeitern auf einen Umsatz von mehr als 90 Milliarden Rupien und verdiente operativ rund 12 Milliarden Rupien.
Siemens ist seit 1867 in Indien aktiv und seit 1961 mit einer eigenen Tochter vertreten. Im Gegensatz zu anderen Landesgesellschaften, die Siemens normalerweise vollständig kontrolliert, mussten die Deutschen als Voraussetzung für ihr Engagement in Indien Anteile an der Tochter abgeben. Das asiatische Land gehört zu den Schwellenländern, in denen Siemens aktuell kräftige Zuwächse verzeichnet und sich auch für die Zukunft gute Chancen ausrechnet. In Indien verkauft und fertigt der Konzern vor allem seine Einstiegsprodukte und erzielt einen Grossteil seiner Umsätze im Energiegeschäft./stb/enl/tw

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