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SNB/Jordan: Schweizer Wirtschaft erstaunlich widerstandsfähig in Finanzkrise

Genf (awp/sda) – Die Schweizer Wirtschaft zeigt sich laut Nationalbank-Direktoriumsmitglied Thomas Jordan erstaunlich widerstandsfähig in der Finanzkrise. Entwickle sich die Weltkonjunktur unvorteilhaft, sei die Schweiz ziemlich gut gewappnet.
Sie profitiere nun vom stabilen Immobilienmarkt, dem intakten Kapitalbestand und dem gesunden, auf das Inlandgeschäft ausgerichteten Bankensystem, erklärte Jordan am Donnerstag in einer Rede in Genf. Trümpfe seien auch die ausgeglichenen Bilanzen der meisten Unternehmen und die vergleichsweise geringe Staatsverschuldung.
Die hiesige Wirtschaft scheine die Krise nicht nur besser als erwartet zu meistern, sondern erweise sich auch weniger betroffen als zahlreiche andere entwickelte Länder, sagte Jordan gemäss Redetext.
Jordan führt dies namentlich auf den starken Privatkonsum in den letzten Quartalen zurück. Faktoren dafür waren demnach der robuste Arbeitsmarkt, die gestiegenen Realeinkommen und die starke Zuwanderung.
Auch habe sich anders als in anderen Ländern keine Immobilienblase gebildet, und Unternehmen könnten sich weiterhin einfach mit Krediten versorgen. Geholfen hätten der Wirtschaft zudem die Konjunkturprogramme des Bundes sowie die Politik der Schweizerischen Nationalbank (SNB), sagte Jordan.
Der SNB-Vertreter fand auch warnende Worte: Die Schweizer Konjunktur sei flau, und die Arbeitslosigkeit hoch. Zudem sei das Land sehr abhängig von der Weltwirtschaft, für deren Entwicklung verschiedene Risiken bestünden, beispielsweise die unausgewogenen Handelsströme oder die expansive Geldpolitik vieler Notenbanken.
rt

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