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Spanischer Generalstreik trifft Flugpassagiere

FRANKFURT (awp international) – Der für Mittwoch angekündigte Generalstreik in Spanien trifft auch tausende deutsche Urlauber. Reiseveranstalter und Fluggesellschaften richten sich darauf ein, dass dutzende Flüge von und nach Spanien ausfallen oder sich erheblich verspäten. Unklar blieb zunächst, wie viele Flüge auf der iberischen Halbinsel stattfinden können. Nach Schätzungen könnten bis zu 80 Prozent der Flüge ausfallen. Den Passagieren werden umfangreiche Umbuchungs- und Informationsmöglichkeiten angeboten.
Ein Brennpunkt wird nach Einschätzung des Touristikkonzerns Thomas Cook die Ferieninsel Mallorca werden, die täglich den grössten Touristenstrom Spaniens abwickelt. Es werde möglicherweise aber auch auf den Kanaren und den Flughäfen in Andalusien zu Engpässen kommen, sagte ein Sprecher in Oberursel. In Deutschland verteile sich der Spanienverkehr auf zahlreiche Abflugorte.
Die grösste europäische Fluggesellschaft Lufthansa will trotz des Streiks alle Ziele in Spanien anfliegen. Etwa ein Drittel der 90 Verbindungen in fünf Städte werde voraussichtlich ausfallen müssen, sagte Sprecher Thomas Jachnow. Es werde aber keines der fünf Ziele in Spanien komplett gestrichen, sondern die Flugpläne ausgedünnt. Auf den verbleibenden Flügen würden grössere Jets eingesetzt, so dass die Passagiere problemlos umgebucht werden könnten.
Konkurrent Air Berlin nutzt Palma de Mallorca als Drehkreuz und dürfte daher grössere Probleme bekommen. Die zweitgrösste deutsche Fluggesellschaft bietet Stornierungen und kostenlose Umbuchungen für Gäste an, die Flüge von und nach Spanien am Mittwoch gebucht haben. Das gelte auch für innerspanische Verbindungen und Flüge über Spanien von und nach Portugal, teilt die Fluggesellschaft in Berlin mit.
Das Touristikunternehmen TUI empfahl seinen Gästen dringend, auf andere Zeile umzubuchen. Von sofort an hätten Flugreisende mit dem Ziel Spanien die Möglichkeit, bis einschliesslich 1. Oktober gebührenfrei andere Ziele auszusuchen. Von dem Streik könnten 10 000 Urlauber der zur TUI-Gruppe gehörenden Veranstalter betroffen sein. Nach Mallorca seine bereits sämtliche Abflugzeiten geändert.
Die zum Konzern Thomas Cook gehörende Condor hat nach eigenen Angaben so viele Flüge wie möglich nach vorne verschoben und die Passagiere darüber informiert. Für Donnerstag sei geplant, mit einer Extra-Maschine nach Mallorca zu fliegen und gestrandete Passagiere nach Hause zu holen. Den noch nicht gestarteten Gästen empfiehlt das Unternehmen kostenlose Umbuchungen auf andere Reiseziele wie die Türkei oder Ägypten.
Der Veranstalter Alltours hat nach eigenen Angaben rund 30 Flüge wegen des Streiks verlegt. Die Duisburger wollen am Mittwoch noch rund 5700 Urlauber von und nach Spanien fliegen. Für viele Gäste komme es zu einer zusätzlichen, aber kostenlosen Nacht im Urlaubshotel. Da der Streik auf einen Tag begrenzt sei, beginne bereits am Donnerstag die Rückkehr zur Normalität./ceb/DP/fn

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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