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Strengere Regeln für Elektroschrott geplant

BRÜSSEL (awp international) – Für den Umgang mit Elektroschrott sollen in der EU künftig strengere Regeln gelten. Das Europäische Parlament brachte am Donnerstag in Brüssel eine neue Richtlinie auf den Weg, mit der es den Mitgliedsstaaten höhere Sammel- und Recyclingquoten vorgeben und den illegalen Export des Schrotts in Nicht-EU-Länder verhindern will. Auch für die Produzenten von Elektrogeräten soll sich nach dem Willen der Parlamentarier einiges ändern. Sie könnten ihre Produkte künftig einfacher EU-weit anmelden, unter Umständen aber auch stärker an den Recyclingkosten beteiligt werden.
Bislang müssen in jedem EU-Land vier Kilogramm Elektroschrott pro Jahr und Einwohner gesammelt und aufbereitet werden. In der neuen Richtlinie will das Parlament von 2016 an eine Quote von 85 Prozent des im jeweiligen Land anfallenden Elektromülls festschreiben. “Wir können es uns nicht länger leisten, unseren vermeintlichen Abfall zu verschwenden”, betonte der Abgeordnete Karl-Heinz Florenz (CDU), der die Neuregelung massgeblich erarbeitet hat. Nicht zuletzt deswegen sollen es die Verbraucher künftig auch leichter haben, alte Elektrogeräte beim Händler zurückzugeben – unabhängig davon, ob sie ein neues Gerät kaufen.
Um die illegale Ausfuhr einzudämmen, müssen Exporteure in Zukunft nachweisen, dass es sich bei ihrer Handelsware um funktionierende Geräte und nicht um Schrott handelt. Bevor die Richtlinie endgültig umgesetzt wird, muss sich das Parlament noch mit dem Rat, das heisst mit den Vertretern der EU-Mitgliedsstaaten, einigen./eni/DP/jha

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