
Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
Der Bundesrat hat seine Meinung geändert: Auch die Auslandcommunity soll sich nun in der Schweiz impfen lassen können!
Und: Wussten Sie, dass die Schweiz eine militärische Präsenz in Afghanistan hatte? Ein Rückblick auf diese umstrittene Episode.
Herzliche Grüsse aus Bern

Der Bundesrat spricht sich dafür aus, dass sich künftig auch Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer in der Schweiz impfen lassen können.
Im Ausland lebende Schweizerinnen und Schweizer sowie Grenzgängerinnen und Grenzgänger sollen sich in der Schweiz impfen lassen können – auch wenn sie bei keiner Krankenkasse versichert sind. Das hat heute der Bundesrat kommuniziert. Der endgültige Entscheid wird am 25. August gefällt.
Momentan gibt es in der Schweiz genug Impfstoffe. Und da die Impfkampagne noch immer stagniert, gibt es genügend Dosen für alle, die sich impfen lassen möchten.
Für GrenzgängerInnen soll die Impfung gratis sein. Für AuslandschweizerInnen soll entweder der Bund aufkommen, oder sie sollen die Kosten selber tragen. Das wird noch in der Vernehmlassung entschieden.
- Lesen Sie hier unseren Beitrag.
- Über die Forderung, in Botschaften zu impfen, haben wir schon früher berichtet.

Auch die Schweiz hatte eine militärische Präsenz in Afghanistan. Die Übung wurde jedoch nach wenigen Jahren abgebrochen.
Wussten Sie, dass auch die Schweiz militärisch in Afghanistan präsent war? Von 2004 bis 2008 waren zwei bis vier Offiziere im Land stationiert, bis der SVP-Bundesrat Samuel Schmid die Reissleine zog und die Militärs wieder nach Hause beorderte.
Auf Wunsch der Amerikaner, die sich die Präsenz eines neutralen Staates an ihrer Seite wünschten, war die Schweiz auf den Deal eingegangen. Jedoch machte eine eher unübliche Allianz von pazifistischen Linken und isolationistischen Rechten innenpolitisch dermassen Druck, dass man nach vier Jahren den Einsatz abblies.
Einigkeit besteht nun hinsichtlich der Zukunft der so genannten «humanitären Militärinterventionen». Das Scheitern in Afghanistan sei der letzte Sargnagel für diese Art von Einsätzen gewesen. Da bin ich zwar anderer Meinung, aber das Debakel in Afghanistan lässt sich auch schlecht besserreden.
- Lesen Sie hierExterner Link den Artikel des Tages-Anzeigers.
- Über den geflohenen Präsidenten Ashraf Ghani hat Journal21 ein lesenswertes PorträtExterner Link geschrieben – und über seine Fluchtgründe spekuliert.

Ein Reminder, dass die Pandemie nicht vorbei ist: Die Hospitalisierungen gehen wieder rauf.
Ein neuer Begriff ist aufgetaucht: Die «Zwischenwelle». Unter Expertinnen und Experten ist unklar, ob wir uns bereits in der vierten Corona-Welle befinden, oder nicht. Eines ist jedoch sicher: Die Hospitalisierungen gehen wieder rauf. Und zwar deutlich.
Auch etwas anderes ist klar: Fast alle, die eingewiesen werden, sind nicht geimpft. Denn wie Nicolas Müller vom Universitätsspital Zürich sagt: «Schwere Verläufe kommen bei geimpften Personen praktisch nicht vor.» Die Infrastruktur des Unispitals ist übrigens wieder deutlich belastet.
Wie schon erwähnt werden ab Oktober die Covid-Tests nicht mehr gratis sein. Damit will der Bundesrat die Impfquote erhöhen. Bei den Kantonen kommt das nicht nur gut an.
- Lesen Sie hierExterner Link das Interview mit dem Arzt Nicolas Müller in der NZZ. (Paywall)
- Was die Kantone vom Ende der Gratis-Tests denken, schreibt SRF NewsExterner Link.
- Long-Covid: Wo steht die Forschung? Der Beitrag meines Kollegen Christian Raaflaub.Unser laufend aktualisiertes Corona-Update finden Sie hier.

Afrikanische Kakaoproduzenten wenden sich China zu. Das sind unerfreuliche Nachrichten für die Schweizer Schoggi-Branche.
Neue Finanzierungsquellen und neue Märkte: Für Ghana und die Elfenbeinküste wird China zum immer wichtigeren Partner. Denn die Länder möchten nicht nur den Rohstoff verkaufen, sondern ihn künftig vermehrt selber verarbeiten.
Davon versprechen sie sich Industrialisierung, und davon wiederum ein Wohlstandswachstum. Das Geld für die Fabriken kommt immer häufiger aus China. Und wichtiger Treiber war – wieder einmal – die Pandemie. Denn die Nachfrage ging im Westen zurück, was die westafrikanischen Staaten bitter zur Kenntnis nehmen mussten.
Die Schweizer Schokoladenhersteller könnten damit bei der Rohstoffversorgung das Nachsehen haben – und natürlich auch bei den Gewinnen. Ausser sie lassen sich etwas einfallen. Ein Blick nach China wäre wohl hilfreich.
- Lesen Sie hier den Artikel meines Kollegen Anand Chandrasekhar.
- Und in der Schweiz? Hier experimentiert man mit Labor-Schoggi, wie unser Artikel zeigt.
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Wofür wurde im Pandemie-Jahr Geld ausgegeben? Eine Übersicht.
Die Schweizerinnen und Schweizer haben im Lockdown mehr Bier getrunken. Und besseres Fleisch gegessen. Und überhaupt mehr Geld für Dinge ausgegeben, die man zuhause geniessen konnte.
Wenig erstaunlich ging weniger für Gastronomie, Hotels etc. drauf. Bis zu zwei Drittel weniger Geld liessen wir da liegen – was auch nicht erstaunt, waren sie doch lange Zeit geschlossen oder mussten mühsame Sicherheitskonzepte umsetzen.
Das deckt sich auch mit meiner Erfahrung: Während der ersten Welle wurde gebechert, immerhin stand uns das vermeintliche Ende der Welt bevor. Bei der zweiten Welle hingegen tendierte mein Alkoholkonsum praktisch gegen Null. Dafür habe ich mehr gekocht. Resultat: Ich konnte mein Gewicht halten – und das ist bei geschlossenen Fitnesscentern immerhin etwas!
- Die Analyse von Watson finden Sie hierExterner Link.
- Auch etwas anderes wurde 2020 rekordverdächtig viel gegessen: Nämlich Raclette!

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