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Synthes 2010: Margen leicht verbessert – Mit neuen Produkten wachsen (Zus)

West Chester/Oberdorf (awp) – Synthes hat im Geschäftsjahr 2010 ein etwas über den Erwartungen der Analysten liegendes Ergebnis erzielt. In einem vom Management als “schwierig” charakterisierten Umfeld sei ein Wachstum über dem Gesamtmarkt erreicht worden, teilte der Orthopädie-Konzern am Mittwoch mit. Für das laufende Geschäftsjahr visiert das Management wiederum ein Wachstum über dem Markt an. Dabei soll vor allem mit neuen Produkten gewachsen werden, auch Produktivitätssteigerungen sind geplant. Die Margen sollen gehalten bis leicht gesteigert werden.
Synthes steigerte im vergangenen Geschäftsjahr den Umsatz um 8,6% auf 3’687,0 Mio USD; in Lokalwährungen (LW) resultierte ein Zuwachs um 7,5%. Der Bruttogewinn erhöhte sich um 8,7% auf 3’046,5 Mio USD und der Betriebsgewinn um 10,4% auf 1’283,4 Mio USD. Unter dem Strich verblieb ein um 10,2% höherer Reingewinn von 907,7 Mio USD. Die Aktionäre profitieren durch eine auf 1,80 (VJ 1,35) CHF erhöhte Dividende.
Während die Bruttogewinnmarge mit 82,6% gehalten werden konnte, stiegen die Betriebsgewinn- und Reingewinnmarge um 0,5 bzw. 0,3 Prozentpunkte auf 34,8 bzw. 24,6%. Die Margenverbesserung wird hauptsächlich auf die tieferen Prozesskosten und anhaltenden Produktivitätssteigerungen zurückgeführt.
SCHWIERIGES UMFELD GUT GEMEISTERT
Das Unternehmen habe 2010 in einem schwierigen Umfeld den Gesamtmarkt übertroffen, so Präsident und CEO Michel Orsinger. “Wir erzielten erneut ein starkes Finanzergebnis und gewannen in den Bereichen Trauma, CMF und Power Tools Marktanteile hinzu.”
In der grössten Marktregion, in Nordamerika, stieg der Umsatz 2010 um 4,6% auf 2’154,1 Mio USD. Während in den Bereichen Trauma, CMF und Power Tools um 10% gewachsen werden konnte, habe die anhaltend schwierige Preis- und Rückerstattungssituation in den USA im Markt für Wirbelsäulenprodukte das Geschäft weiterhin beeinflusst, sagte Präsident und CEO Michel Orsinger vor den Medien.
In Europa nahm der Umsatz um 7,8% (+10,5% in LW) auf 850,2 Mio USD zu. Dabei hätten sich die Sparbemühungen der Regierungen im Umfang von 1-2% negativ ausgewirkt, sagte Unternehmens-Sprecher Gilgian Eisner auf Anfrage von AWP.
In der Marktregion Asien-Pazifik wuchs der Umsatz um 18,9% auf 424,4 Mio USD. Dabei wird die Entwicklung in den etablierten Märkten wie Australien oder Korea und den Schwellenmärkten wie China, Indien oder Malaysia als “erfreulich” bezeichnet. Insbesondere von China und Indien verspricht sich CEO Orsinger mittelfristig sehr viel. Die Umsätze in den übrigen Märkten nahmen um 35,9% (+24,6%) in LW auf 258,2 Mio USD zu.
WEITERHIN ÜBER DEM MARKT WACHSEN – FOKUS AUF “MATRIX”
Im Ausblick geht das Management davon aus, dass das schwierige Marktumfeld in nächster Zeit anhalten werde. Derzeit ist gemäss CEO Orsinger so nicht vorhersehbar, wie sich der Markt in zwölf oder 24 Monaten präsentieren werde. Dennoch wird mit einem weiteren Wachstum gerechnet. Der Umsatz soll 2011 im “mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich” wachsen, sagte Eisner gegenüber AWP weiter. Dabei sollen die Margen gehalten bis leicht gesteigert werden. CEO Orsinger situiert das Umsatzwachstum im einstelligen Bereich, es werde sicher keine zweistellige Zuwachsrate sein.
Zum Wachstum beitragen sollen alle Bereiche, insbesondere aber das Segment Wirbelsäule mit dem neu lancierten Produkt “Matrix”. Dabei hat der CEO eine Konversionsrate von 80% als Ziel vorgegeben, denn eine Verbesserung des Marktes erwartet er nicht. Insgesamt hat der Wirbelsäulen Markt ein Volumen von 2,7 Mrd USD und ist der Marktanteil von Synthes noch gering. Darüber hinaus lässt sollen auch Produktivitätssteigerungen die Margen sichern helfen.
Offen lässt sich CEO Orsinger allfällige wichtige strategische Initiativen. Deren Palette reiche von einer grossen Akquisition über kleinere technologie-getriebene Übernahmen bis hin zu einer Kapitalrückzahlung. “Wir haben die nötige Flexibilität”, so CEO Orsinger.
An der Börse zeigen sich die Titel gegen 16.25 Uhr um 1,2% tiefer. Der Gesamtmarkt (SMI) legt derweil 0,2% zu.
rt/ps

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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