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TAGESÜBERBLICK WIRTSCHAFT

Bern (awp/sda) – Donnerstag, 10. Februar 2011
TIEFERER CS-GEWINN: Bei der Credit Suisse hat im 2010 ein deutlich tieferer Gewinn in der Investmentbank den Reingewinn von 6,7 Mrd. Fr. im Vorjahr auf 5,1 Mrd. Fr. heruntergedrückt. Das Ergebnis der Investmentbank halbierte sich unter dem Eindruck anhaltender weltwirtschaftlicher Probleme wie der europäischen Schuldenkrise. Der Vorsteuergewinn der Sparte betrug noch 3,5 Mrd. Franken. In der Vermögensverwaltung für reiche Kunden (Private Banking), zeigte sich vor allem im vierten Quartal die Schwäche von Euro und Dollar gegenüber dem Franken. Mit einem Vorsteuergewinn von 3,4 Mrd. Franken, was einen Rückgang von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, entwickelte sich die Sparte ansonsten stabil. Die Bank verwaltete weltweit Ende Jahr 1,25 Bio. Fr. an Vermögen, 2 Prozent mehr als Ende 2009. Gesamthaft hat die CS netto im vergangenen Jahr 69,0 Mrd. Fr. Netto-Neugeld erhalten, nach 44,2 Mrd. Fr. im Vorjahr.
TIEFERER ZURICH-GEWINN: Der Versicherungskonzern Zurich hat letztes Jahr einen Gewinnrückgang um 13 Prozent auf 3,4 Mrd. Dollar erlitten. Es gab viele Grossschäden, die Mehrkosten gegenüber 2009 betrugen über 600 Mio. Dollar. Weitere Sonderbelastungen waren der Abschreiber von 330 Mio. Dollar auf das aufgegebene Geschäft mit gewerblichen Immobilienkrediten in Irland und Grossbritannien sowie die Beilegung einer Sammelklage in Amerika. Aber auch die Einnahmen schrumpften: Beim Gesamtumsatz (Bruttoprämien, Policengebühren, Beiträge mit Anlagecharakter und Managementgebühren) büsste die Zurich Financial Services Group 3 Prozent ein auf 67,7 Mrd. Dollar. Der operative Gewinn (Business Operating Profit, BOP) sank um 13 Prozent auf 4,9 Mrd. Dollar.
SCHWACHE TEUERUNG: Der Ausverkauf bei Kleidern und günstigere Reisen haben im Januar die Preise gedrückt: Im Vergleich zum Dezember sank das Preisniveau um 0,4 Prozent. Im Jahresvergleich wurde das Leben in der Schweiz aber um 0,3 Prozent teurer. Nach Herkunft verglichen stiegen die Preise für Inlandgüter um 0,2 Prozent (innert Jahresfrist +0,6 Prozent). Die Importgüter wurden 1,9 Prozent günstiger (innert Jahresfrist -0,7 Prozent).
GUTE KONSUMSTIMMUNG: Die Stimmung unter Schweizer Konsumenten ist von Oktober bis Januar unverändert gut geblieben. Darauf deutet der Konsumentenstimmungsindex des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) hin. Mit +10 Punkten lag der auf Basis einer Umfrage bei über 1000 Haushalten berechnete Index sogar noch drei Punkte über dem Stand vom Herbst. Die Verbesserung des Index ist darauf zurückzuführen, dass die Entwicklung der Arbeitslosigkeit inzwischen besser beurteilt wird als noch vor drei Monaten. Positiver schätzt die Bevölkerung nun auch die Sicherheit der Arbeitsplätze ein.
MEHR AUSGABEN FÜR COMPUTER: Die Konsumenten geben wieder mehr Geld für Computer aus: Nach dem Rückgang im Vorjahr verzeichneten die Händler 2010 bei Desktop-PCs und Laptops ein Umsatzwachstum von 6,6 Prozent auf 1,90 Mrd. Franken. Nicht nur Computer, auch Server, Drucker und Monitore wurden im vergangenen Jahr mehr verkauft. Damit wuchs der Umsatz im gesamten Computermarkt – Smartphones und Tablets wie das iPad ausgenommen – um 8,5 Prozent auf 3,91 Mrd. Franken, wie dem “Weissbuch 2011 – der ICT-Marktreport Schweiz” zu entnehmen ist.
TOURISMUS HOFFT AUF STAATSHILFE: Die Schweizer Tourismusbranche spürt den starken Franken. Weil für den Sommer mit einem Rückgang der Hotelübernachtungen gerechnet wird, hofft die Organisation Schweiz Tourismus auf einen Geldbetrag aus Bern. Die Sprecherin von Schweiz Tourismus bestätigte einen entsprechenden Bericht der Zeitung “Südostschweiz”. Die Organisation erhoffe sich einen Betrag in der Grössenordnung von 12 Mio. Franken. Mit dieser Summe hatte der Bund Schweiz Tourismus bereits im Krisenjahr 2009 gestützt.
MEHR GEWINN FÜR RENAULT: Der französische Autohersteller Renault ist nach seinem rabenschwarzen Krisenjahr 2009 wieder auf der Erfolgsspur. Das Unternehmen gab einen Nettogewinn von 3,42 Mrd. Euro bekannt nach einem Verlust von 3,13 Mrd. Euro 2009. Bereits Ende Januar kündigte der Autohersteller einen Umsatzrekord an: Die Verkäufe stiegen um 15,6 Prozent auf 38,97 Mrd. Euro. Mit rund 2,6 Mio. Autos hat Renault so viele Autos wie noch nie abgesetzt.

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