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TAGESÜBERBLICK WIRTSCHAFT

Bern (awp/sda) – Montag, 04. April
RIHS KAUFT AKTIEN ZURÜCK: Andy Rihs hat sein Versprechen wahr gemacht und seine vor einer Gewinnwarnung verkauften Sonova-Aktien wieder zurückgekauft. Die Transaktion ist am Mittwoch vergangener Woche erfolgt. Der ehemalige Verwaltungsratspräsident von Sonova hat die Aktien gemäss eines Sonova-Sprechers zum Verkaufspreis von 37,5 Mio. Fr. zurückgenommen. Ausser Stempelsteuern und Bankgebühren seien Rihs dabei keine Kosten entstanden. Die Aktien sind unterdessen allerdings deutlich weniger wert – noch etwa 25,2 Mio. Franken. Rihs beteuerte, zum Zeitpunkt des Verkaufs seiner 300’000 Aktien am 8. März habe er nicht gewusst, dass Sonova eine Woche später eine Gewinnwarnung veröffentlichen würde.
KRIEG DER “GOLDHASEN”: Lindt & Sprüngli hat im “Goldhasen”-Rechtsstreit in Österreich einen wichtigen Teilerfolg erzielt. Das Handelsgericht Wien hat entschieden, dass ein Produkt des österreichischen Schokoladenverarbeiters Hauswirth demjenigen von Lindt & Sprüngli zu ähnlich ist. Hauswirth, der seinen Schokohasen deshalb nicht mehr verkaufen darf, will gegen das Urteil Berufung einlegen. Ein weiterer “Goldhasen”- Prozess läuft derzeit in Deutschland, wo sich das Schweizer Schokoladenunternehmen mit dem deutschen Konkurrenten Riegelein streitet.
ANSTIEG BEI DEN GESCHÄFTSREISEN: Die Geschäftsreisen nehmen nach dem Einbruch in der Finanzkrise wieder stark zu. Seit dem zweiten Quartal 2010 wird wieder mehr geflogen, wie das zu Lufthansa gehörende Unternehmen AirPlus bekanntgab. In der Schweiz stieg das Abrechnungsvolumen für Geschäftsreisen um 14 Prozent. Ausserordentliche Umsatzzuwächse erzielte AirPlus in China. Für 2011 erwartet die Gruppe ein neues Rekordjahr für die internationalen Geschäftsreisemärkte.
MEHR MARKEN REGISTRIERT: Die Gesuche um den Eintrag von Markennamen haben 2010 wieder an Tempo gewonnen, nachdem sie im Vorjahr eingebrochen waren. Wie die Weltorganisation für Geistiges Eigentum (WIPO) mitteilte, stiegen die Gesuche um 12,8 Prozent. 2010 gingen bei der UNO-Organisation 39’687 Gesuche um den Schutz einer Marke in einem oder mehreren Ländern ein. Im Vorjahr waren es 35’195 gewesen. Asien führte dabei mit Zuwächsen von 42,2 Prozent in Südkorea und 42,0 Prozent in China die Rangliste an. Von den Unternehmen stellte der Basler Pharmagigant Novartis am zweitmeisten Gesuche um Markeneinträge.
ÖLPREISE STEIGEN WEITER: Die Ölpreise haben den höchsten Stand seit Sommer 2008 erreicht. Ein Fass (159 Liter) der Nordseesorte Brent näherte sich am Montag der 120-Dollar-Marke. Der Libyen-Konflikt sorgt am Ölmarkt nach wie vor für grosse Verunsicherung. Die Kämpfe im nordafrikanischen Land scheinen trotz diplomatischer Bemühungen weiter zu gehen.
DÜSTERE SITUATION AM SPANISCHEM ARBEITSMARKT: Die Lage am spanischen Arbeitsmarkt hat sich im März weiter verschärft. Die Erwerbslosenquote erhöhte sich um 0,8 Prozentpunkte. Bereits im Februar war die Quote mit 20,5 Prozent die höchste in der gesamten Europäischen Union. Die Arbeitslosenzahlen in Spanien steigen bereits seit acht Monaten kontinuierlich an. Mittlerweile sind mehr als 4,3 Millionen Spanier ohne Job.
SOLVAY KAUFT RHODIA: Der belgische Chemiekonzern Solvay will den französischen Konkurrenten Rhodia schlucken. Solvay bietet für die ehemalige Chemiesparte von Rhône-Poulenc 31,60 Euro pro Aktie, was einem Gesamtwert von 3,4 Mrd. Euro entspricht. Durch den Kauf, der als “freundliche Übernahme” gilt, entsteht ein Spezialchemie-Unternehmen mit 12 Mrd. Euro Umsatz. Den Zukauf will Solvay komplett aus eigenen Mitteln bestreiten.

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