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TAGESÜBERBLICK WIRTSCHAFT

Bern (awp/sda) – Freitag, 27. Mai
STADLER RAIL IM HÖHENFLUG: Der Schienenfahrzeug-Hersteller Stadler Rail hat 2010 den Umsatz auf 1,08 Milliarden Franken gesteigert. Neue Bestellungen für 2,87 Milliarden Franken gingen ein, so viel wie noch nie. Derzeit baut Stadler Rail seine Kapazitäten in Deutschland aus. Der Umsatz erhöhte sich im vergangenen Jahr um 38 Mio. Franken, wie die Stadler Rail Group am Hauptsitz in Bussnang TG bekannt gab. Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzsprung auf 1,45 Mrd. Franken. Die Kapazitäten an den drei Schweizer Standorten Bussnang TG, Altenrhein SG und Winterthur sind bis mindestens Mitte 2013 gut ausgelastet.
MEHR KONKURSE IN DER SCHWEIZ: Die Konkursämter in der Schweiz haben im vergangenen Jahr mehr zu tun gehabt. Die Zahl der Konkurseröffnungen von Privatpersonen und Unternehmen nahm im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 Prozent zu. Das Bundesamt für Statistik (BFS) meldete 10’932 Konkurseröffnungen. Zusätzlich zu den total 10’932 Konkurseröffnungen wurden 2125 Konkursverfahren eröffnet, die Unternehmen mit organisatorischen Mängeln betreffen. Wie schon in früheren Jahren entfiel knapp die Hälfte der in der Schweiz eröffneten Konkurse auf die Kantone Zürich, Waadt, Bern und Genf. In 19 Kantonen ist die Zahl der Konkurseröffnungen gestiegen, in den übrigen 7 Kantonen war sie rückläufig.
PRÄSIDENTENLOSER KANTONALBANKENVERBAND: Der Präsident des Verbands der 24 Schweizer Kantonalbanken, Peter Siegenthaler, tritt nach nur einem Jahr im Amt zurück. Der ehemalige Direktor der Eidg. Finanzverwaltung nennt als Grund die zeitliche Belastung. Siegenthaler kündigte seinen Rücktritt an der 104. Generalversammlung des Verbands Schweizerischer Kantonalbanken (VSKB) an. Er bleibt bis zur Wahl eines Nachfolgers im Amt, will aber spätestens Ende 2011 das Präsidium des VSKB abgeben.
BANKPERSONAL BEIM GEWERKSCHAFTSBUND: Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) erhält Zuwachs von den organisierten Bank- und Versicherungsmitarbeitern. Anfang 2012 schlüpft der Schweizerische Bankpersonalverband (SBPV) unter das Dach der grossen Gewerkschaftsorganisation. Der Beitritt geht auf einen Entscheid des SBPV am Freitag zurück und wird laut Gewerkschaftsbund in November von der SGB-Delegiertenversammlung bestätigt. Der SBPV vertritt die Anliegen von fast 10’000 Angestellten in der Schweizer Finanzindustrie.
SCHWEIZER KONJUNKTUR BRUMMT: Die Schweizer Wirtschaft dürfte weiterhin kräftig wachsen. Das weist das Konjunkturbarometer der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) aus. Es verharrte im Mai bei 2,30 Punkten und damit auf dem hohen Stand des Vormonats. Das Wirtschaftswachstum im Vergleich zum Vorjahr dürfte demnach in den kommenden Monaten weiterhin hohe Werte erreichen. Positiv entwickelte sich die ganze Wirtschaft. Dabei wiesen aber das Baugewerbe und die Banken, welche das Barometer getrennt ausweist, gegenüber dem Kern-Bruttoinlandprodukt eine etwas deutlichere Dynamik aus.
UBS KAUFT WANKDORF OHNE STADION: Die Grossbank UBS hat am Freitag über zwei Immobilienfonds und eine Vorsorgestiftung das Wankdorf Center in Bern übernommen. Ausgenommen von der Transaktion ist das Fussballstadion. Wie die UBS mitteilte, wird das Wankdorf Center unverändert weitergeführt. Konkret umfasst das UBS-Investment das Einkaufszentrum, die Parkmöglichkeiten sowie alle Büro-, Schul- und Praxisflächen im Stadionkomplex und im Annexbau.
EURO-KONJUNKTUR TRÜBT SICH EIN: Die Stimmung von Unternehmern und Konsumenten in der Euro-Zone hat sich im Mai leicht eingetrübt. Der Index für das Wirtschaftsklima sank um 0,6 auf 105,5 Punkte, wie die EU-Kommission mitteilte. Die Stimmung trübte sich in der Industrie und bei den Dienstleistern ein, während sie sich bei den Konsumenten etwas aufhellte. Das Barometer setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen, wobei die Industrie 40 Prozent, Konsumenten und Handel dagegen nur jeweils fünf Prozent ausmachen. Das Geschäftsklima im Währungsgebiet sank auf 0,99 von 1,28 Punkten.
SAAB PRODUZIERT WIEDER: Nach siebenwöchiger Produktionspause aus Geldmangel sind beim Autohersteller Saab die Bänder wieder angelaufen. Das seit längerem akut angeschlagene Unternehmen im westschwedischen Trollhättan wollte am ersten Tag 100 Wagen fertigen. Das für den Wiederbeginn nötige Kapital von 30 Millionen Euro stellte der chinesische Autogrosshändler Pang Da, wie Saab mitteilte. Der amtierende Saab-Konzernchef und Mehrheitseigner Victor Muller vom niederländischen Sportwagenhersteller Spyker Cars sagte: “Heute ist ein grosser Tag für unser Unternehmen.”

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