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TAGESÜBERBLICK WIRTSCHAFT

Bern (awp/sda) – Montag, 30. Mai
KEINE IMMOBILIENBLASE: Der Schweizer Wohnimmobilienmarkt boomt. Er befindet sich laut einem neu lancierten Index der Grossbank UBS aber nicht in einer Blase. Allerdings gebe es Risikoregionen, insbesondere am Zürich- und am Genfersee. In den Regionen Zürich, Genf und Lausanne seien die Risiken für eine Immobilienblase am höchsten. Grössere Risiken bestünden auch in den Agglomerationsregionen Zug sowie am Zürichsee in den Regionen Pfannenstil, March und Zimmerberg sowie am Genfersee in Vevey und Nyon. Aufgeführt wird von den Experten der Bank auch Davos.
ERDÖL-VEREINIGUNG MIT NEUEM CHEF: Niklaus Boss wird neuer Geschäftsführer der Erdöl-Vereinigung (EV). Der 47-jährige Rechtsanwalt löst am nächsten Mittwoch Rolf Hartl ab, der wie angekündigt Mitte Jahr das EV-Präsidium übernimmt. Niklaus Boss war zuletzt beim auf Schönheitsprodukte spezialisierten Handelsunternehmen Dobi-Inter für den Verkauf und die Logistik verantwortlich.
PROTEST GEGEN ENTLASSUNGEN: Die Gewerkschaften Unia und Syna haben am Morgen im Rahmen eines europäischen Aktionstages beim Alstom-Werk in Birr AG gegen den Stellenabbau protestiert. Sie rufen Alstom dazu auf, sich stärker der Energieerzeugung durch Wasser, Wind und Gas zu widmen. Die bereits eingeleiteten Kündigungen seien zu stoppen. In der Kraftwerkssparte mit Werken in Birr und Baden drohte zunächst der Verlust von bis zu 760 Stellen. Die Zahl konnte durch Frühpensionierungen, Versetzungen und Abgänge auf 350 gesenkt werden.
REGE BAUTÄTIGKEIT: In der Schweiz wird weiter fleissig gebaut: Die Produktion im Baugewerbe ist im ersten Quartal 2011 um 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen, wie das Bundesamt für Statistik mitteilte. Im Hochbau betrug der Produktionsanstieg 9,6 Prozent, im Tiefbau 15,8 Prozent und im sonstigen Baugewerbe 0,7 Prozent. Die Produktion ist in den vergangenen zehn Jahren stetig gestiegen. Auch bezüglich Umsatz ist die Branche weiter gewachsen: Insgesamt wurden von Januar bis März 5,5 Prozent mehr umgesetzt.
NEUER MANAGER BEI MEYER BURGER: Der Solarindustriezulieferer Meyer Burger Technology erweitert die Gruppenleitung mit der neu geschaffenen Posten des Chief Operating Officers (COO). Bernhard Gerber, bisher Chef der Meyer-Burger-Tochter MB Wafertec, übernehme per 1. August die operative Leitung der Gruppe, teilte das Unternehmen mit. Gerber ist seit 2007 in verschiedenen Führungspositionen für die Meyer Burger Gruppe tätig.
FRANKEN GEWINNT WEITER AN STÄRKE: Euro und Dollar haben gegenüber dem Franken neue Tiefststände erreicht. Am späteren Sonntagabend kostete der Euro noch 1.2134 Franken, der Dollar noch 0.8468 Franken. Der Euro befindet sich seit Oktober 2007 in der Krise. Auch der Dollar schwächelt: Im Juli 2001 lag der Dollar-Franken-Kurs noch bei 1.8193.
HILFE FÜR JAPANISCHE AUTOINDUSTRIE: Japan plant einen Rettungsfonds für seine von Erdbeben und Tsunami schwer getroffene Autoindustrie. Die Japanische Entwicklungsbank wird einen 50 Mrd. Yen (525 Mio. Franken) schweren Fonds für Autozulieferer einrichten. “Die Katastrophe im Nordosten Japans hat die Zulieferkette der Autobauer schwer beschädigt und wir diskutieren eine finanzielle Unterstützung”, sagte ein Verantwortlicher der Bank. Die 14 japanischen Autobauer stützen sich auf 800 wichtige Zulieferbetriebe.

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