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TAGESÜBERBLICK WIRTSCHAFT

Bern (awp/sda) – Freitag, 17. Juni
SCHWEIZWEIT GRÖSSTE SÄGEREI WIRD VERSTEIGERT: Die Tiroler Egger-Gruppe will die bankrotte Grosssägerei in Domat/Ems GR kaufen. Das Österreicher Unternehmen hat ein Kaufangebot deponiert. Damit kommt es definitiv zu einem Auktionsverfahren. Egger will die Sägerei am jetzigen Standort betreiben. Als Co-Investor kommt Erdgas Zürich in Frage. Egger soll mit dem Unternehmen, das zu fast 100 Prozent der Stadt Zürich gehört, in Verhandlung stehen. Wie viele Bieter an der Versteigerung teilnehmen, ist noch unklar. Ein Angebot hat neben Egger auch der Wiener Holzindustrielle Gerald Schweighofer abgegeben.
E-BOOKS-STREIT WIRD FALL FÜR WEKO: Der Detailhändler Migros wehrt sich gegen den Lieferstopp elektronischer Bücher aus Deutschland. Er gelangt vor die Wettbewerbskommission (WEKO) wegen deutscher Grossverlage, die seine Tochter Ex Libris seit einer Woche nicht mehr mit E-Books beliefern. Deshalb können auf der Internetseite von Ex Libris E-Books derzeit nicht mehr gekauft werden. Grund könnte ein 30-Prozent-Rabatt sein, den Ex Libris ihren Kunden beim Kauf von E-Books gewährte. Dies passe den deutschen Verlagen, die sich an die Buchpreisbindung halten müssen, nicht, glaubt Ex Libris.
NESTLÉ KAUFT IN SERBIEN EIN: Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé expandiert in Serbien und kauft dazu das Nahrungsmittel- und Getränkegeschäft der Firma Centroproizvod. Dieses wird 2011 voraussichtlich einen Umsatz von knapp 30 Mio. Fr. erzielen und enthält Produkte wie Gewürze, Suppen, Saucen, Schokoladendrinks, Tee oder Konfekt. Konkret würde Nestlé von Centroproizvod die ‘Kult’-Marke ‘C’ sowie deren Fabrik in Surcin, einem Vorort der serbischen Hauptstadt Belgrad, übernehmen. Der Kaufpreis ist nicht bekannt.
RETTUNGSPLAN FÜR GRIECHENLAND: Deutschland und Frankreich wollen private Gläubiger auf freiwilliger Basis an der Griechenland-Rettung beteiligen. Darauf einigten sich Kanzlerin Angela Merkel und Präsident Nicolas Sarkozy. Die beiden Länder waren sich zuvor uneinig, in welcher Form sich Private an der Hilfe beteiligen sollen. Merkel und Sarkozy drängen nun auf eine rasche Einigung bei den Verhandlungen innerhalb der EU.
ENTTÄUSCHENDER BÖRSENGANG FÜR PRADA: Das italienische Modehaus Prada nimmt bei seinem Börsengang in Hongkong rund 2,14 Mrd. Dollar ein. Wie aus mit dem Vorgang vertrauten Kreisen verlautete, legte das Unternehmen den Ausgabepreis mit 39.50 Hongkong-Dollar pro Aktie fest. Der Kurs lag damit am untersten Ende der Preisspanne. Einem höheren Ergebnis stand die derzeit schlechte Investorenstimmung entgegen.
MEHR GELDWÄSCHEREI-VERDACHTSFÄLLE IM LÄNDLE: Im Fürstentum Liechtenstein ist die Zahl der Verdachtsmeldungen wegen Geldwäscherei 2010 gegenüber dem Vorjahr um 40 Prozent auf 328 gestiegen. Mit 84 Prozent von ihnen beschäftigt sich die Staatsanwaltschaft. Drei von vier Verdachtsmeldungen erfolgten aufgrund interner Erhebungen durch Finanzinstitute.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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