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TAGESÜBERBLICK WIRTSCHAFT

Bern (awp/sda) – Freitag, 24. Juni 2011
POSITIVE SIGNALE DER SCHWEIZER WIRTSCHAFT: Im zweiten Quartal haben sich die Geschäfte der Industrie-, Bau- und Dienstleistungsunternehmen verbessert. In der verarbeitenden Industrie stiegen die Umsätze im Vergleich zum Vorjahresquartal und zu den ersten drei Monaten 2011, wie die Umfrage der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ergeben hat. Der Anstieg gegenüber dem ersten Quartal dieses Jahres war sogar deutlich. Auf dem Bau setzte sich die dynamische Entwicklung fort. Im Dienstleistungssektor verbesserten sich die Umsätze ebenfalls gegenüber dem Vorjahresquartal und dem Vorquartal.
SWATCH-PRÄSIDENTIN HAYEK WARNT VOR FOLGEN DER FRANKENSTÄRKE: Die hohe Bewertung des Franken ist gemäss Swatch-Präsidentin Nayla Hayek zurzeit das grösste Problem für den Uhrenkonzern. “Wir arbeiten, wir erzielen wunderbare Ergebnisse – und dann frisst sie der Schweizer Franken wieder auf”, sagte Hayek im Gespräch mit den Zeitungen “Bund” und “Tages-Anzeiger”. “Es ist nicht mehr so harmlos, wir müssen langsam aufwachen”, warnte die Tochter des vor fast genau einem Jahr verstorbenen Swatch-Gründers Nicolas Hayek.
EUROPA EINIGT SICH AUF DRAGHI ALS NOTENBANKCHEF: Der EU-Gipfel hat sich nach Querelen zwischen Frankreich und Italien auf die Ernennung des Italieners Mario Draghi zum neuen Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB) geeinigt. Er soll dem Franzosen Jean-Claude Trichet nachfolgen. Damit muss allerdings der Italiener Bini Smaghi auf seinen Sitz im EZB-Direktorium verzichten. Er soll nach dem Willen von Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy einem Franzosen Platz machen, weil Frankreich sonst im Gremium gar nicht mehr vertreten wäre.
US-WIRTSCHAFTSLAGE VERDÜSTERT SICH: Die US-Wirtschaft hat zu Beginn des Jahres spürbar an Fahrt verloren. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) sei im ersten Quartal auf das Jahr hochgerechnet um 1,9 Prozent gestiegen, teilte das US-Handelsministerium mit. Im letzten Vierteljahr 2010 hatte das Wachstum mit 3,1 Prozent noch deutlich höher gelegen. Die Wirtschaft wachse “frustrierend langsam”, hatte Notenbankchef Ben Bernanke am Mittwoch geklagt. Die USA leiden besonders unter einer hartnäckig hohen Arbeitslosigkeit.
LUXUS-LABEL FINDET AN DER BÖRSE ANKLANG: Beim Börsengang des italienischen Modehauses Prada an der Börse in Hongkong ist der Aktienkurs am Freitag sofort leicht gestiegen. Die in Mailand ansässige Firma nahm insgesamt 16,7 Mrd. Hongkong-Dollar (1,8 Mrd. Franken) ein. Prada gehört zu einer Reihe von ausländischen Firmen, die von der boomenden chinesischen Wirtschaft profitieren wollen.
STREIT UM FACEBOOK-GRÜNDUNG GEHT DOCH WEITER: Der Streit um die Facebook-Gründung geht überraschend in eine neue Runde. Die Zwillinge Tyler und Cameron Winklevoss, die Facebook-Gründer Mark Zuckerberg Ideenklau vorwerfen, preschen mit neuen Vorwürfen vor, nachdem sei ihren Gang zum Obersten Gericht in Washington zunächst abgeblasen hatten. Zuckerberg, so behaupteten die Winklevoss-Brüder, habe ihre Idee gestohlen und heimlich sein eigenes soziales Netzwerk namens Facebook aufgezogen.
KEINE HALAL-WÜRSTE MEHR: Coop hat sein Angebot an Wurstwaren, die sich speziell an Muslime richten, eingestellt. Die Produkte hatte der Detailhändler als südosteuropäische Spezialitäten vor zwei Jahren ins Angebot von 37 grösseren Filialen aufgenommen. Die fünf Wurstprodukte waren als mit islamischen Vorschriften vereinbar gekennzeichnet. Die Nachfrage für die Wurstwaren sei zu gering gewesen, begründet Coop den Schritt.

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