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VW-Finanzchef: Bis zu 40 Prozent an MAN übernehmen

WOLFSBURG/MÜNCHEN (awp international) – Auf dem Weg zu einer möglichen Lkw-Allianz zwischen MAN und Scania könnte Volkswagen schon bald weitere Anteile des Münchner Lastwagenbauers übernehmen. “Aus heutiger Sicht glauben wir, dass eine Spanne zwischen 35 und 40 Prozent der Stimmrechte dieses Ziel erfüllen würde”, sagte VW-Finanzchef Hans Dieter Pötsch am Montag vor Analysten in Wolfsburg.
Die Wolfsburger hatten zuvor eine Erhöhung ihres Anteils an den MAN-Stammaktien von 29,9 auf 30,47 Prozent bekanntgegeben. Wegen des Überschreitens der 30-Prozent-Schwelle bekommen die MAN-Aktionäre von Volkswagen bis Ende Mai ein Pflichtangebot zum Verkauf ihrer Aktien.
Bevor weitere Schritte folgen könnten, müsse man aber zunächst abwarten, wie das aktuelle Angebot angenommen werde, betonte Pötsch. Auch die Kartellbehörden müssten erst ihre Zustimmung geben. “In der Zwischenzeit können wir realistischerweise keine zusätzlichen Aktien kaufen”, sagte er. Die geplante Aufstockung der Anteile an MAN stehe grundsätzlich jedoch nicht infrage. “Dies ebnet den Weg hin zu einem sehr viel intensiveren Niveau der Zusammenarbeit”, erklärte Pötsch.
Durch das stärkere Engagement bei den Münchnern ergäben sich sowohl für MAN als auch für die VW-Lastwagentochter Scania Einsparpotenziale, sagte Pötsch. Allein im Einkauf betrage das Ausmass der jährlichen Synergien mindestens 200 Millionen Euro. “Wir glauben, dass zusätzliche Werte geschaffen werden können. Die Erhöhung unseres Anteils (an MAN) ist der beste Weg, um dies sicherzustellen.”/jap/DP/edh

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