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WDH/AUSBLICK/CS Q3: Gewinn von 1’696 Mio CHF erwartet

Zürich (awp) – Die Credit Suisse Group veröffentlicht am Donnerstag, 22. Oktober, die Resultate für das dritte Quartal 2009. Analysten haben dazu die folgenden Schätzungen:
FOKUS: Die Credit Suisse steht bei den Analysten derzeit hoch im Kurs, was auch im AWP-Analyser zum Ausdruck kommt: Eine grosse Mehrheit empfiehlt die Aktien zum Kauf; eine Verkaufs-Empfehlung gibt es derzeit nicht. Aufgrund der jüngst positiven Entwicklung an den Finanzmärkten haben die Experten ihre Gewinnprognosen für das Institut in den vergangenen Monaten laufend nach oben revidiert. Entsprechend hoch sind nun die Erwartungen bezüglich des Ergebnisses für das dritte Quartal, wenngleich sich die Prognosen in einem vergleichsweise breiten Band bewegen.
In den Schätzungen enthalten ist der Erlös aus dem im dritten Quartal abgeschlossenen Verkauf eines Teils des Geschäfts mit traditionellen Anlagestrategien an Aberdeen Asset Management – ein geringer Teil des Verkaufsgewinns wurde bereits im zweiten Quartal verbucht. Negativ haben dagegen die Neubwertungen der eigenen Verpflichtungen zu Buche geschlagen. Die CS gab anlässlich der Präsentation der Erstquartalszahlen bekannt, dass auf Grund dieser Neubewertung ab dem zweiten Quartal mit einem negativen Einfluss von ca. 300 Mio CHF vor Steuern pro Quartal zu rechnen sei.
Aufgrund der positiven Marktentwicklung erwarten die Analysten erneut von der Investment Bank einen substanziellen Gewinnbeitrag vor Steuern, wobei sich die Prognosen in einer weiten Spannbreite bewegen. Anders als in den vorangegangenen Quartalen sollte das Investment Banking nicht durch weitere substanzielle Wertberichtigungen oder Kosten für Gerichtsfälle (Vergleich mit Huntsman im zweiten Quartal) belastet worden sein. Zudem dürften sich die Kostensenkungsmassnahmen erneut positiv bemerkbar gemacht haben. In der Investment Bank soll bekanntlich der Personalbestand bis zum Jahresende auf 17’500 Mitarbeitende reduziert werden. Insgesamt sollen in der Investment Bank 2009 1,3 Mrd CHF an Kosten eingespart werden.
Daneben richtet sich der Fokus der Marktteilnehmer auf die Entwicklung der Kundengelder, insbesondere im Private Banking. Dabei gehen die Analysten davon aus, dass diese Division erneut Marktanteile hinzugewonnen und entsprechend einen substanziellen Zufluss von neuen Kundengeldern erzielt hat. Dies Erwartungen hat das Institut Ende September selbst geschürt, als es anlässlich des Investorentags bekannt gab, dass es in Bezug auf die Neugeldentwicklung bis 2012 in allen Regionen stärker als der Markt wachsen will.
Erwartet wird von der Mehrheit der Analysten auch, dass das Asset Management einen weiter steigenden Gewinnbeitrag geleistet hat. Diese Division war im vergangenen Quartal wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Allerdings gehen die experten davon aus, dass der Abfluss von Kundengeldern noch nicht in einen Zustrom gekehrt werden konnte.
ZIELE: Die Bank hat für das laufenden Jahr keine konkreten Ziele nach Aussen kommuniziert. Zuletzt, Anfang Oktober, sagte CEO Brady Dougan anlässlich einer Präsentation, die CS habe signifikant an Momentum gewonnen. Das Institut befinde sich in einer gute Ausgangslage, um die Herausforderungen durch das veränderte regulatorische Umfeld zu meistern. Gleichzeitig besitze die Bank genügend Spielraum, um weiter zu wachsen und attraktive Renditen zu erwirtschaften. Darüber hinaus verfüge die CS über Potential, überschüssiges Kapital an die Aktionäre zurückzuführen.
Im Februar hatte das Institut seine Ziele bis 2012 bekannt gegeben. Die Grossbank will bis dahin einen Ertrag von über 10 Mrd CHF aus divisionsübergreifenden Tätigkeiten erreichen. Ausserdem will sie eine Eigenkapitalrendite von über 18% generieren. Bei der Tier 1 Ratio peilt die Gruppe eine Quote von 12,5% an: Ende 2008 wies die Bank eine solche von 13,3% aus. Ausserdem strebt das Institut eine Cost-Income Ratio von 65% sowie eine jährliche Wachstumsrate beim Nettoneugeld von über 6% an.
PRO MEMORIA: Wachstumspotenzial sieht die Grossbank in allen drei Geschäftseinheiten. Dougan wies erneut auf die Vorteil des integrierten Geschäfstsmodells hin, mit dem die CS über einen Wettbewerbsvorteil verfüge.
Die Credit Suisse verkaufte im laufenden Jahr Teile des Fonds-Geschäfts Global Investors im Bereich Asset Management an den britischen Vermögensverwalter Aberdeen Asset Management. Daraus resultierte für die Grossbank insgesamt ein Gewinn von 227 Mio CHF. Davon wurden 21 Mio CHF im zweiten Quartal 2009 verbucht. Der Rest fällt im dritten Quartal an.
sig/gab
Q3 09E
In Mio CHF AWP-Konsens Q2 09A
Konzernergebnis 1’696 1’571
-Investment Banking* 1’322 1’655
-Privat Banking* 950 935
-Asset Management* 174 55

In Mrd CHF
AUM 1’240 1’175
Nettoneugeld 8,6 6,2
Nettoneugeld WM 8,0 8,5

*Gewinn vor Steuern

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