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Weatherford Q4: Deutlich gesteigerter Umsatz – Ausblick zuversichtlich (Zus)

Zürich (awp) – Die Weatherford International AG hat die Verkäufe im vierten Quartal 2010 deutlich gesteigert und den höchsten in einem Quartal erzielten Umsatz der Firmengeschichte publiziert. Dabei konnte das Ölservice-Unternehmen in fast allen Regionen starkes Wachstum erzielen. Einzige Ausnahme bildete Lateinamerika, wo die starke Vergleichsbasis zu einem Rückgang gegenüber der Vorjahresperiode führte. Für 2011 rechnet Weatherford mit einem anziehenden Marktwachstum, welches sich 2012 noch beschleunigen dürfte.
Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 20% auf 2’900,8 Mio USD, der Betriebsgewinn legte auf 286,3 (89,8) Mio USD zu. Allerdings ergab sich erneut ein Reinverlust: Er vergrössterte sich auf 53,8 (30,4) Mio USD, wie das Erdölservice-Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das negative Ergebnis resultierte aus einem nachsteuerlichen Verlust von 210 Mio USD. Diesen ausgeklammert ergibt sich ein dem Unternehmen zurechenbarer Gewinn (Non-GAAP) von 156 Mio USD oder ein Gewinn per Aktie (EPS) von 0,21 USD.
Damit wurde der anlässlich der Präsentation der Drittquartalszahlen gegebene Ausblick eines EPS von 0,23 USD leicht verfehlt.
UMSATZWACHSTUM IN DEN MEISTEN REGIONEN – LATEINAMERIKA RÜCKLÄUFIG
Nach Regionen aufgeteilt erzielte Nordamerika mit einem um 70% höheren Umsatz auf 1’253 Mio USD das grösste Wachstum. Für die markante Steigerung hätten vor allem kontinuierliche Zugewinne im landgestützten US-Geschäft und eine robuste Nachfrage im Kanada-Geschäft gesorgt, während die reduzierten Aktivitäten im Golf von Mexiko einen negativen Einfluss hatten.
Im Mittleren Osten/Nordafrika/Asien stieg der Umsatz um 15% auf 681 Mio USD. Während sich hier das Geschäft in Algerien, Irak und China vorteilhaft entwickelt hat, litt die Profitabilität der Region unter den schlechten Wetterbedingungen in Australien.
In Europa/Westafrika konnte ein Umsatzwachstum von 10% auf 524 Mio USD verzeichnet werden, hauptsächlich aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung in Grossbritannien.
Lateinamerika war die einzige Region, in welcher im Berichtszeitraum ein Umsatzrückgang von 28% auf 442 Mio USD hingenommen werden musste. Für den Rückgang ist vor allem die hohe Vergleichsbasis des Vorjahres verantwortlich, da im Vergleich zum Vorquartal ein Wachstum von 31% resultiert hat. Hier habe sich vor allem das Geschäft in Brasilien und Kolumbien positiv entwickelt.
POSITIVES GESAMTJAHR – NETTOVERSCHULDUNG WEITERHIN HOCH
Gesehen auf das Gesamtjahr verzeichnete Weatherford einen Umsatz von 10’211 (8’826) Mio USD, dies entspricht einer Steigerung von 16%. Auf Stufe EBIT konnte das Ergebnis auf 784,7 (703,9) Mio USD gesteigert werden. Beim Reingewinn erzielte das Unternehmen 24,5 Mio USD, nachdem im Vorjahr ein Reingewinn von 253,8 Mio USD erzielt worden war.
Nach wie vor hoch bleibt die Nettoverschuldung des Unternehmens. Sie stieg in der Berichtsperiode um 23 Mio USD auf insgesamt 6’249,6 Mio USD per Ende Dezember 2010.
AUSBLICK POSITIV – 2011 ANZIEHENDES MARKTWACHSTUM ERWARTET
2011 erwartet das Unternehmen steigende Wachstumsraten. Die Marktsituation habe sich fundamental verbessert, so dass das Unternehmen 2011 mit einem EPS von 1,30 USD nach einem EPS von 0,56 USD 2010 rechnet. “2012 dürfte dann eine weitere Beschleunigung des Marktwachstums stattfinden”, erklärte der CEO Bernard Duroc-Danner an einer Telefonkonferenz.
Bei den Regionen erwartet Weatherford vor allem in Lateinamerika und Russland gutes Wachstum: “In Russland rechnen wir mit einem Zuwachs im zweistelligen Bereich”, so Duroc-Danner. Am unsichersten seien die Prognosen jedoch im Irak und im Mittleren Osten, dies aufgrund der unsteten Sicherheitslage.
Für das erste Quartal 2011 rechnet das Ölservice-Unternehmen mit einem EPS von 0,27 USD. Das erste Quartal 2011 dürfte vor allem in der Nordsee, in Russland sowie in China/Australien saisonbedingt noch etwas verhalten sein, so der CEO weiter.
Die Aktien von Weatherford büssten am Dienstag 3,3% auf 20,65% ein, wobei an der hiesigen Börse mehr als das Doppelte des durchschnittlichen Tagesvolumens gehandelt wurden. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI sank um 0,31%.
dl/uh/ra

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