Künstlerischer Blick auf ein schwarzes Loch.
NASA/Space Telescope Science Institute/Reuters
Kugeln mit der billionenfachen Masse der Sonne, so dicht, dass sie Alles in ihrer Umgebung schlucken, einschliesslich Licht: Das sind Schwarze Löcher. Und anders als vermutet, sind sie ebenso alt wie das Universum selbst, wie eine Forschergruppe der Universität Zürich mitteilt.
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Das Forscherteam um Lucio Mayer, Professor für Theoretische Physik an der Universität Zürich, veröffentlicht seine Ergebnisse im bekannten britischen Forschungsmagazin Nature. Die Wissenschafter nutzten für ihre Simulationen, in denen sie gewaltige Galaxien kollidieren liessen, die geballte Kraft von vielen zusammengeschlossenen Computern an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH).
Das Universum sei nach aktuellem Kenntnisstand rund 14 Milliarden Jahre alt, teilte die Universität Zürich am Mittwoch mit. Kürzlich fanden Forschergruppen heraus, dass die ersten Galaxien bereits innert etwa einer Milliarde Jahren nach diesem Urknall entstanden.
Computersimulationen des Teams um Mayer zeigen nun, dass sich die ersten superschweren Schwarzen Löcher bildeten, als diese frühen Galaxien miteinander kollidierten und verschmolzen. Dieser Prozess dauerte etwa 100 Millionen Jahre, wie die Forscher in Nature berichten.
Die Studie stellt laut der Medienmitteilung bisherige Annahmen über die Entstehung von riesigen Sternsystemen und Schwarzen Löchern auf den Kopf. Bislang ging die Wissenschaft nämlich davon aus, dass die Galaxien schrittweise und langsam aus kleineren Teilen der Materie entstanden.
Marc-André Miserez, swissinfo.ch und Agenturen
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