24. April 2007: Astrophysiker finden den ersten Planeten, der bewohnbar sein könnte. 20 Lichtjahre entfernt von der Erde. Doch um sich vorzustellen, wie dieser aussehen könnte, haben wir nur Illustrationen von Künstlern.
(ESO)
Denn was die Wissenschafter sehen, ist nur das hier.
Ein Planet gibt kein Licht ab, er spiegelt nur jenes seines Sterns. Der Versuch, ihn zu finden, ist wie die Suche nach einer Kerzenflamme im Scheinwerferstrahl eines Leuchtturms. Denn diese neuen Planeten sind weit, weit weg.
(extrasolar.net)
Das Licht reist mit einer Geschwindigkeit von 300'000 Kilometern pro Sekunde. Pluto ist der äusserste Planet unseres Sonnensystems (und hier gar nicht mehr abgebildet). Sein Licht braucht etwas mehr als fünf Stunden bis zur Erde.
(bizetfamily.net)
Weiter draussen herrscht die Leere. Das Licht von Proxima Centauri, dem nächsten Planeten, braucht 4,2 Jahre bis zur Erde. Man spricht daher auch von 4,2 Lichtjahren.
(astr.ua.edu)
Und das Sternenmeer einer klaren Nacht ist nur ein winziger Teil der 200 bis 400 Milliarden Planeten, die unsere Galaxie umfasst; ein Riesenrad mit etwa 100'000 Lichtjahren Durchmesser.
Die bis heute rund 250 identifizierten Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems drehen sich um Sterne, die zwischen 20 und einigen hunderttausend Lichtjahren von der Erde entfernt sind.
(nasa.gov)
Um diese aufzuspüren, vertraut man auf die Gesetze der Schwerkraft, die überall im Universum gelten. Diese sagen uns, dass ein Planet nicht ganz regelmässig um seinen Stern dreht. In Wirklichkeit drehen sich beide um ihr gemeinsames Gravitationszentrum.
(swissinfo)
Weil der Planet ein viel geringeres Gewicht als der Stern hat, liegt das Gravitationszentrum viel näher beim Stern. Trotzdem vollführt dieser wegen der Existenz des Planeten eine geringe Kreisbewegung.
(swissinfo)
Diese Bewegung wird von den auf Teleskopen installierten Spektrographen mit grosser Präzision gemessen.
Wenn sich ein Stern näher zum Beobachter bewegt, wird sein Licht bläulich...
(swissinfo)
...und wenn er sich davon wegbewegt, wird sein Licht rötlich.
Indem man diese Bewegungen misst, kann nicht nur die Präsenz eines Planeten bewiesen, sondern auch dessen Gewicht, die Distanz zu seinem Fixstern sowie die Dauer der Umkreisung bestimmt werden.
(swissinfo)
Doch dies reicht noch nicht. Ist die Positionierung vorteilhaft, kann die Durchreise eines Planeten vor seinem Stern beobachtet werden. Man kann den Planeten selber zwar nicht sehen, doch der leichte Rückgang der Leuchtkraft des Sterns lässt auf die Grösse des Planeten schlissen.
(swissinfo)
Um mehr erfahren zu können, müsste die Leistung der Teleskope vergrössert werden. Oder sie müssten im All positioniert sein.
Die Bilder würden nicht so deutlich sein wie diese Illustration, doch die Wissenschafter könnten aus einem einfachen Lichtstrahl noch viel mehr Informationen ziehen.
(astro.keele.ac.uk)
Im Dezember 2006 hat Frankreich das erste Teleskop ins Weltall geschossen, um Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems zu beobachten. Im November 2008 wird die NASA ein eigenes Teleskop lancieren.
Ab 2015 sind ganze Flotten von Teleskopen geplant, welche die Tiefen des Alls mit noch viel mehr Präzision absuchen sollen.
Und die Suche geht weiter, bis der Mensch schliesslich...
(nasa.gov)
...eine neue Erde finden wird!
(nationalgeographic.com)
Planeten, so weit entfernt, dass sie unseren Teleskopen entwischen.
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