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Ypsomed 2010/11: Umsatz und Gewinn gesunken – Transformationsphase hält an (Zus)

Burgdorf (awp) – Die Medizinaltechnikerin Ypsomed hat im Geschäftsjahr 2010/11 sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn weitere Einbussen verzeichnet und mit den gezeigten Ergebnissen die Markterwartungen unterboten. Dafür verantwortlich war neben der schwierigen Währungssituation der immer noch rückläufige Absatz mit Sanofi Aventis, der trotz der Einführung neuer Produkte nicht kompensiert werden konnte. Beim Ausblick für das Geschäftsjahr 2011/12 gibt sich das Unternehmen vorsichtig und bezeichnet die Transformationsphase als nicht abgeschlossen.
Der Umsatz verringerte sich um 4,5% auf 242,5 Mio CHF. In Lokalwährungen resultierte hingegen ein leichtes Wachstum von 0,5%. Der Betriebsgewinn sank auf Stufe EBIT um 36% auf 8,6 Mio, entsprechend einer operativen Marge von 3,6 (5,3)%. Unter dem Strich resultierte ein um 45% tieferer Reingewinn von 5,2 Mio, wi Ypsomed am Donnerstag mitteilte.
Der Generalversammlung wird die Auszahlung einer Dividende aus Kapitalreserven von 0,20 CHF je Namenaktie vorgeschlagen, nach 0,25 CHF im Vorjahr.
UMSATZ MIT SANOFI WEITER RÜCKLÄUFIG – LANCIERUNG NEUER PRODUKTE KOSTET
Weiterhin rückläufig entwickelte sich der Absatz mit Sanofi. So sank der Umsatz im Segment Delivery Device um 7,4% auf 155,8 Mio CHF. Dabei verringerte sich der Anteil Sanofis um 4 Prozentpunkte auf 24%. “Obwohl wir die Absätze mit den Solopens erhöhen konnten, wurden die Rückgänge bei den älteren Produkten nicht kompensiert”, sagte CEO Richard Fritschi an der Bilanzmedienkonferenz.
Die Umsätze dürften auch in Zukunft weiter zurück gehen. “Wir erwarten in etwa zwei Jahren das Erreichen eines stabilen Niveaus”, ergänzte VR-Präsident Willy Michel. Dieses dürfte sich je nach Geschäftsentwicklung der übrigen Segmente auf dem Niveau von rund 10% einpendeln, erklärte Fritschi auf Anfrage von AWP.
Zumindest hätten die Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen gefruchtet. So sei der operative Segmentsgewinn um 12% auf 22,1 Mio CHF gestiegen, erklärte CFO Niklaus Ramseier.
Weniger erfreulich hat sich indes das Diabetes-Direktgeschäft entwickelt. Hier hat das Unternehmen in der Berichtsperiode die neue Insulin Patch-Pumpe “mylife OmniPod” eingeführt und den Vertrieb des Blutzuckermessgerätes “mylife Pura” intensiviert. Dies führte zu einem konsolidierten Umsatz von 69,4 Mio CHF, was einem Rückgang zum Vorjahr um 2,1% entspricht. Dies sei jedoch vornehmlich Währungseffekten geschuldet, welche den Umsatz im Direktgeschäft um 8,3 Mio reduziert hätten. Die hohen Produkteinführungskosten haben zudem zu einem höheren Segmentsverlust von 12,9 (VJ 9,2) Mio CHF geführt.
AUSBLICK VERHALTEN – TRANSFORMATIONSPHASE HÄLT AN
Ypsomed will auch im kommenden Geschäftsjahr weiter in die Markteinführung neuer Produkte investieren, was jedoch mehr Mittel als ursprünglich geplant bindet. Zudem dauere die Kompensation der rückläufigen Umsätze mit Sanofi Aventis, trotz der Diversifikation und Internationalisierung des Pen-Nadelvertriebes, länger als geplant. Deshalb werde 2011/12 weiterhin ein Transformationsjahr bleiben.
“Ypsomed setzt die Markteinführung der neuen Produkte fort und wird die OmniPod Insulin Patch-Pumpe in weiteren Ländern lancieren. Dies beansprucht erhebliche Mittel und beeinträchtigt kurzfristig die Profitabilität”, so Fritschi. So erwartet Ypsomed, dass sich die Probleme bei der Einführung in Frankreich innerhalb der nächsten 6 Monate klären lassen. Zudem werde innerhalb des nächsten Jahres die Markteinführung in China und Australien in Angriff genommen.
Für das Geschäftsjahr 2011/12 rechnet das Unternehmen dennoch mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau und einer leicht verbesserten Profitabilität.
Die Titel gewinnen am Donnerstag bis gegen 15.30 Uhr +0,3% auf 53,45 CHF.
dl/cf/ra

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