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ZO/Trichet fordert ‘Quantensprung’ bei Haushalts- und Wirtschaftspolitik

BREMEN (awp international) – EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hat einen “Quantensprung” bei den europäischen Regelungen für die Haushalts- und Wirtschaftspolitik der einzelnen Länder gefordert. Es brauche klare Regeln und Verfahren, um die Länder auf Stabilitätskurs zu halten, sagte der oberste Währungshüter am Freitag in Bremen bei der 467. traditionellen Schaffermahlzeit im Rathaus der Hansestadt laut Redemanuskript. “Falls Länder vom nachhaltigen Kurs abweichen, sind deutlich effektivere Sanktionen vonnöten.”
“Wir müssen sicherstellen, dass der Währungsunion Haushaltspolitiken und allgemeine Wirtschaftspolitiken der Länder zur Seite gestellt sind, die auf Stabilität ausgerichtet sind und ein nachhaltiges Wachstum fördern”, fügte Trichet demnach hinzu. Es müsse dafür gesorgt werden, dass alle Regierungen solide Staatsfinanzen hätten.
Auf die Frage, wer denn wohl sein Nachfolger bei der EZB werde, sagt Trichet nur: “Kein Kommentar.”
Die Schaffermahlzeit war ursprünglich ein Abschiedsessen von Kaufleuten und Reedern für die am Winterende auf Fahrt gehenden Kapitäne. Das Traditionsessen mit ungewöhnlicher Speisefolge gilt als eines der ältesten Bruder- oder Freundschaftsmahle der Welt und ist mit wenigen Ausnahmen nur Männern vorbehalten./opi/DP/jsl

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