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Züblin 2009/10: Mietertrag sinkt auf 103 Mio CHF – Leerstand von 11% (Zus.)

(ergänzt mit Analystenkommentaren)
Zürich (awp) – Die Züblin Immobilien Holding AG hat im Geschäftsjahr 2009/10 (per 31. März) gemäss vorläufigen und ungeprüften Finanzkennzahlen einen Rückgang des Mietertrags verbucht. Der Mietertrag sei um 20 Mio CHF auf 103 Mio CHF zurückgegangen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Dank Kostensenkungen um 18% konnte aber die EBITDA-Marge stabil gehalten werden.
Die Leerstandsquote war mit 11% leicht höher als zum Vorjahresstichtag (9,6%). Rückläufig war auch der Net Asset Value (NAV) pro Aktie, den das Unternehmen nach EPRA-Standards per Ende März mit 6,85 CHF ausweist. Der ausgewiesene NAV wird mit 6,00 CHF pro Aktie beziffert. Der Hauptgrund für die Abnahme des NAV gegenüber dem Vorjahr sei die Schwäche des Euro gegenüber dem Schweizer Franken gewesen, heisst es.
GESCHÄFT IN SCHWEIZ ERHÖHT, NIEDERLANDE UNTER DRUCK
Der Gesamtwert des Immobilienportfolios betrug per Ende März 1’493 Mio CHF. Davon entfielen 465 Mio CHF auf Frankreich, 439 Mio CHF auf Deutschland, 373 Mio CHF auf die Schweiz und 216 Mio CHF auf die Niederlande. Der Marktwert der Immobilien habe sich in der Berichtsperiode um 8 Mio CHF respektive um 0,5% reduziert.
In den Niederlanden blieb das Geschäft mit einem Portfolio-Wertrückgang um 6,7% weiter unter Druck. In Frankreich dagegen wurde das Sinken der Marktmieten von fallenden Kapitalisierungssätzen mehr als kompensiert und daher stieg hier der Portfoliowert wie auch in der Schweiz weiter an. Deutschland hingegen schwächelte mit einem Rückgang um 1,7%.
ZKB ÜBERRASCHT, VONTOBEL SIEHT STABILISIERUNG
Die ZKB zeigte sich überrascht, dass Züblin nach Aufwertungen im ersten Halbjahr 2009/10 nun erneute Abwertungen verkraften musste. Die Kostensenkungen und die damit stabil gehaltene EBITDA-Marge seien indes erfreulich, schreibt Analyst Markus Waeber. Der vertagliche Jahresmietertrag per 31. März 2010 entspreche mit 97 Mio CHF den Erwartungen. Belastet werde die Ertragslage 2010/11 aber durch den bereits bekannt gegebenen Auszug des Hauptmieters Roche Frankreich, der 12% vom Mietertrag ausmache.
Nachdem die Züblin-Aktie seit Jahresbeginn mit Kursgewinnen von mehr als 8% sowohl den SPI als auch den Sektor hinter sich gelassen habe, werde der Titel derzeit noch mit einem Abschlag zu den NAV-Schätzungen der ZKB von 30% gehandelt. Waeber reduzierte seine Schätzungen für den Gewinn je Aktie leicht und geht angesichts der begrenzten Eigenmittelausstattung derzeit nicht von einer Dividende aus.
Analyst Stefan Schürmann von Vontobel sieht mit dem Ergebnis bestätigt, dass sich die Situation bei Züblin langsam stabilisiere. Allerdings seien Immobilien ein langfristiges Geschäft, und es brauche Zeit, bis sich Verbesserungen auswirkten. Leicht enttäuscht zeigte sich der Experte vom NAV. Schürmann habe nicht erwartet, dass die Auswirkungen des Euro so negativ seien. Der Abschlag zum NAV mit dem die Aktie derzeit gehandelt werde, spiegele die schwierige Situation in den Niederlanden wider. Der Experte bleibt bei “Hold” mit einem Kursziel von 5 CHF.
Definitive Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr werden am 15. Juni bekannt gegeben. Die Aktie notiert gegen 10.40 Uhr mit 0,7% im Plus bei 4,42 CHF, der SPI legt derweil 0,1% zu.
dr/uh

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