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Züblin H1: Rückkehr zu schwarzen Zahlen – Kosten gesenkt

Zürich (awp) – Die Züblin Immobilien Holding AG hat im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2009/10 (per 30.09.) wieder schwarze Zahlen geschrieben, nachdem Bewertungsverluste auf das Immobilienportfolio im Ausland die Erfolgsrechnung zuletzt belastet hatten. Die Stabilisierung der Finanzbranche hat nach Einschätzung des Unternehmens zu einer Beruhigung an den europäischen Immobilienmärkten geführt. Mit einer weiteren Optimierung der Kosten und Leerstände sieht sich Züblin auf Kurs für das zweite Halbjahr.
Von April bis September erzielte die Immobiliengesellschaft einen Konzerngewinn vor Minderheiten von 15 Mio CHF (VJ Verlust 75 Mio), nach Minderheiten waren es 8 (-49) Mio CHF. Der EBITDA ohne Gewinn aus dem Verkauf von Anlageimmobilien ging auf 41 (51) Mio CHF zurück, wie Züblin am Donnerstag mitteilte.
Wie bereits Ende Oktober gemäss ungeprüfter Eckzahlen bekannt gegeben, sank der Mietertrag auf 53 (67) Mio CHF. Dieser Rückgang um 20% sei eine Folge der umfangreichen Immobilienverkäufe der letzten zwölf Monate, hiess es.
Das Unternehmen veräusserte fünf weitere Immobilien im Umfang von 27 Mio CHF zu Buchwerten. Der Jahresmietertrag per 30. September 2009 belief sich auf 108 Mio CHF. Die Leerstandsquote zeigte sich per Ende September mit 9,7% stabil gegenüber 9,6% per Ende März.
Der Gesamtwert des Immobilienportfolios betrug 1’572 Mio CHF, davon entfielen 482 Mio CHF auf Frankreich, 468 Mio CHF auf Deutschland, 372 Mio CHF auf die Schweiz sowie 250 Mio CHF auf die Niederlande und Belgien. Der Marktwert der Immobilien erhöhte sich im ersten Halbjahr um insgesamt 4 Mio CHF oder 0,2% nach einem Verlust von 100 Mio CHF in der Vorjahresperiode.
In der Schweiz stieg der Wert des Portfolios im Einklang mit dem Markt um 4,8 Mio CHF oder 1,3%. Der Wert des französischen Portfolios legte um 5,3 Mio CHF oder 1,1% zu. Im deutschen Markt mussten den Angaben zufolge weitere Korrekturen vorgenommen werden, was zu einem Rückgang von 2,2 Mio CHF oder 0,5% führte. In den Niederlanden sei der Markt weiterhin unter Druck gekommen und das Portfolio um 4,2 Mio CHF oder 1,7% abgewertet worden.
Das Unternehmen verwies auf eine Reduktion der operativen Kosten von 20% gegenüber der Vorjahresperiode. Dies sei auf eine Kombination des tieferen Liegenschaftenaufwandes (-22%) und eines niedrigeren Verwaltungsaufwandes (-21%) zurückzuführen. Weiter konnten die Finanzkosten um 19% reduziert werden.
An der heutigen ausserordentlichen Generalversammlung soll eine Nennwertreduktion von 7,15 CHF auf 1,00 CHF pro Aktie beschlossen werden. Dies sei notwendig, um der Gesellschaft die Flexibilität zu geben, in Zukunft mögliche Kapitalmarkttransaktionen durchführen zu können, hiess es. Allerdings sei dies derzeit nach Schweizer Gesellschaftsrecht nicht möglich, da der Börsenkurs der Aktie unter dem Nennwert liege. Sofern genehmigt, werde die Nennwertreduktion zu einer Umklassifizierung von Aktienkapital zu den Reserven führen. Das Eigenkapital bleibe insgesamt unverändert.
Züblin hat laut Mitteilung noch keine Entscheidung zur Notwendigkeit oder zum Zeitpunkt einer Kapitalmarkttransaktion getroffen. Eine solche Transaktion würde zu gegebener Zeit den Aktionären zur Genehmigung unterbreitet und in jedem Fall unter Wahrung der Bezugsrechte der bestehenden Aktionäre durchgeführt werden.
Zum Ausblick auf den weiteren Geschäftsverlauf hiess es, Züblin werde sich im operativen Bereich weiterhin darauf konzentrieren, die Leerstände zu senken, nicht strategiekonforme Immobilien zu verkaufen, die Energieeffizienz zu steigern und die Kosten weiter zu senken. Damit würden die Voraussetzungen gelegt, auch das zweite Halbjahr in diesem Geschäftsjahr erfolgreich zu gestalten und Mehrwert für die Aktionäre zu schaffen.
cc/uh

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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